Heute lasse ich einmal eine Coaching-Kundin zu Wort kommen. Mit Maike Grunwald habe ich ein Halbjahres-Coaching absolviert, und wird sind fast am Ende unserer gemeinsamen Zeit angelangt.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Wenn sich einzelne Tropfen zu einem Größeren verbinden.
Ich fand mich immer dick. Bis ich 15 kg zunahm und mich über meine verschrobene Selbstwahrnehmung wunderte – was bedeutet schon „dick“? Doch das ist ein anderes Thema.
Unklar waren die Ursachen der Gewichtszunahme. Gesundheitsbedingt muss ich zur Zeit noch regelmäßig Medikamente nehmen. Es lag nahe, dass es vielleicht daran gelegen haben könnte.
In der Situation zeigte sich, wie sehr ich im Unfrieden mit meinem Körper war und dem, was ich aß. Mein Kopf war voller Konzepte und moralischer Zeigefinger: Zucker macht süchtig, proteinreich essen wäre besser für Dich (hatte ich schon mal getestet für ein halbes Jahr und „nicht durchgehalten“), Du trinkst nicht genug, beweg Dich mal, das ist mit zu viel Plastik verpackt etc.
Im Frühjahr 2018 führte ich eine vier Wochen Kur durch, die den Stoffwechsel in Schwung bringen sollte. Vier Wochen war ich mit Kochen beschäftigt, aß viel Obst und Gemüse und verzichtete fast komplett auf Milchprodukte. Mein Körper atmete auf – doch der Druck in meinem Kopf hielt stand. Ich brauchte eine enorme Willenskraft, um mich an das Konzept zu halten.
Ich wollte gesund werden. Langsam dämmerte mir, dass mich kein von außen vorgegebenes Konzept wirklich glücklich machen würde. Ich würde nicht Vegetarierin, Veganerin, Zuckerfrei-Leberin oder LowCarb-Esserin werden. Ich hatte Sehnsucht nacht Freiheit. Ich wollte genießen, was ich esse, ich wollte etwas Gutes essen und glücklich sein.
Susanne kenne ich, seit ich sie vor zwei Jahren auf einer Veranstaltung in Hamburg traf. Ich besuchte oft ihren Blog und ließ mich von ihren Rezepten inspirieren. Im Herbst 2018 entschloss ich mich, mutig zu sein und eine individuelle Begleitung für ein halbes Jahr mit ihr zu buchen.
Nachdem meine Wünsche klar waren, verzichtete sie darauf, sofort eine ayurvedische Typenbestimmung durchzuführen. Eine der wichtigsten Entscheidungen. Hätte ich das Ergebnis gewusst – ich hätte sofort versucht „regelkonform“ zu essen. Stattdessen führte sie mich zurück zur Wahrnehmung. Wie fühlt sich Hunger an? Wie Durst? Wöchentlich fragte sie mich: „Was war gut? Was war dein Anker für diese Woche?“
Mehr als einmal war die spontane Antwort „nichts.“ Mein Kopf war immer noch auf ein merkwürdiges, großes, abstraktes Fernziel ausgerichtet, von dem ich glaubte, es erreichen zu müssen. Doch Susanne ließ nicht locker. Woche für Woche forderte sie es ein. Woche für Woche fand ich ein kleines Mini-Puzzlestück: „Lächerlich“, wertete mein Kopf. „Was sind schon „kleine Häppchen“ oder „heiße Zitrone“?
Nun stehe ich kurz vor dem Ende des Coachings. 26 Wochen. 26 kleine Puzzleteile fügen sich zusammen und ergeben ein Bild – mein Bild. Meine persönlichen Grundlagen einer glücklichen Ernährung. Ganz automatisch etablieren sich neue Gewohnheiten:
Ich starte den Tag mit einem Dreiviertel Liter Tee statt mit Kaffee und Medikamenten.
Immer wieder gibt es ein warmes Frühstück in Ruhe statt ein schnell in den Mund geschobenes Stück Brot.
Statt nur Wasser und „immer zu wenig“ zu trinken, trinke ich bis zu 1,5 Liter verschiedene Teesorten am Tag, plus Wasser. Nicht immer. Aber oft.
Mein Gewürzregal ist um 10 Gewürze angewachsen, die ich nicht mehr in meiner Küche missen möchte. Meine persönliche „Gewürzmischung to go“ nehme ich mit zur Arbeit.
Ich liebe und genieße, was ich esse. Ja, auch die drei Kugeln Eis mit Sahne und die selbst gebackenen Kekse.
Statt einer erneuten vierwöchigen Frühjahrskur befragte ich zuerst meinen Körper. Die Antwort war ganz klar, dass es zu anstrengend wäre. Deshalb werde ich meine eigenen Entlastungs- und Entgiftungstage kreieren. Susanne hat es erkannt – und mich in die richtige Richtung geschubst: Entlastung im Alltag statt vier Wochen Willenskraft.
Viele Stationen der letzten Woche habe ich gezeichnet. Ich lerne am besten, wenn ich mir ein Bild von etwas machen kann. Im Kopf und auf dem Papier. Hier ist ein Ausschnitt.
Ich bin Susanne unglaublich dankbar: Für ihr feines Gespür, ihre Weisheit und ihren freien Blick auf meine Situation. Danke für die Ein-Topf-Gerichte, die Rezeptideen und das schöne Buch.
Herzliche Grüße,
Maike Grunwald
Es hat mich sehr erfüllt, mit Maike zu arbeiten. Mein großes Anliegen ist es, dass wir wieder zu unserem natürlichen Gefühl zurück kehren, dem inneren Feinempfinden. Dann wissen wir genau, was wir brauchen und was uns ein Wohlgefühl beschert. Das ist der Kern von Ayurveda: unsere eigene, beste Ernährungsberaterin zu sein.
Zwischen etwas wissen und etwas beherrschen liegt ein großer Schritt – nämlich das Neue auch ins Leben zu integrieren. Das braucht Zeit und Raum. Ich freue mich sehr, dass unser Coaching so viel Positives bewirkt hat und wünsche Dir, Maike, noch viele Aha-Erlebnisse und kreative Umsetzungswege, die Dich von Tag zu Tag glücklich machen.
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