Hast du herausgefunden, welcher Ayurveda-Typ du bist? Wahrscheinlich hast du jetzt einige Fragezeichen im Kopf. Was bedeutet das überhaupt?
Wenn du erst hier in meinen Artikel bzw. das Thema einsteigst, so kannst du in diesem Artikel nachlesen, wie du deinen Ayurveda-Typ bestimmen kannst.
Häufig sind wir Mischtypen aus zwei verschiedenen Doshas. Also zum Beispiel Vata-Pitta, Pitta-Kapha etc. Manchmal ist jedoch eine ganz klare Dosha-Dominanz vorhanden, und etwas seltener ist der Tridosha Typ (eine Gleichverteilung aller drei Doshas).
Das Dosha, das dominant ist, ist das entscheidende. Falls du eine deutliche Störung in einem Dosha hast, dann hat wiederum dieses Dosha Vorrang. Erst wird die Störung behandelt, und wenn diese im Gleichgewicht ist, richtest du dich nach deiner natürlichen Anlage.
Es kann natürlich auch sein, dass dein dominantes Dosha gerade gestört ist. Dann ist es besonders wichtig, dieses Dosha wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Ich gebe dir jetzt Ernährungsempfehlungen für jedes der drei Doshas. Nimm für dich das Dosha, wo du die stärkste Dominanz hast bzw. welches gerade gestört ist. So bewegst du dich wieder in Richtung deines persönlichen Gleichgewichts.
Du fragst dich jetzt vielleicht: Warum fange ich mit dem Ernährungsansatz an? Ernährung ist eine Sache, es gibt ja auch noch das Verhalten und das Umfeld, in dem wir uns bewegen!
Die Ernährung ist für mich der erste Ansatz, da wir dreimal täglich essen. Wir können noch so viel zum Wohl unseres Körpers beitragen, Massagen, Bewegung, Mediation etc. Wenn die Ernährung schlecht ist, hilft auch alles andere nicht. Eine gute Ernährung ist die Basis. Sie alleine ist natürlich auch nicht ausreichend, aber sie ist die Voraussetzung dafür, dass alle anderen Dinge wirksam sind.
Die Ernährungsprinzipien für jedes Dosha
Der Pitta-Typ
Wenn du ein Pitta-Typ bist, sind die Elemente Feuer und Wasser in dir vorherrschend. Das Pitta-Prinzip ist das Verdauungsprinzip bzw. das Hitzeprinzip. Es hat die Eigenschaften heiß, scharf, flüssig und durchdringend.
Um dieses Prinzip auszugleichen dient Nahrung, die entgegengesetzte Eigenschaften hat.
Natürlich soll dieses Dosha jetzt nicht in das Gegenteil verwandelt werden. Aber heiß und scharf ist es eben von ganz alleine, und wenn wir diese Eigenschaften noch verstärken, kippt es über!
Deswegen ist es gut, Lebensmittel mit den entgegengesetztenEigenschaften zu verwenden. Das beruhigt und harmonisiert. In unserem Alltag tendieren wir nämlich dazu, das, wovon wir sowieso schon so viel haben, noch zu verstärken. Das führt dann zu einem Zuviel des Guten.
Das Pitta-Dosha wird durch die Geschmacksrichtungen scharf, salzig und sauer verstärkt. All das regt die Magensäfte und das Feuer im Körper bzw. den Zellen an und wirkt erhitzend.
Durch die Geschmacksrichtungen bitter, herb und süß wird es reduziert. Das wirkt zusammenziehend, reduzierend und kühlend.
Wichtig bei der individuellen Ernährung zu den Doshas ist es herauszufinden, wieviel man wovon vertragen kann. Wie „tolerant“ kannst du dich verhalten in Bezug auf Lebensmittel, die nicht deinem Typ entsprechen? Und wo musst du echt eine Grenze ziehen, weil sonst massive Probleme auftreten?
Das Pitta-Prinzip ist am stärksten in den oberen Verdauungsorganen vorherrschend. Speziell im Magen merkst du es, wenn das Feuer zu stark ist und Unwohlsein bzw. Sodbrennen erfolgt.
Wichtig ist es, auch die Jahreszeit, das Lebensalter und den individuellen Zustand von Agni (dem Verdauungsfeuer) zu berücksichtigen.
Der Kapha-Typ
Kapha besteht aus den Elementen Erde und Wasser. Es ist fest, aber nicht trocken, sondern dick- bzw. zähflüssig. Es hält die Körperteile wie Gelenke, Knochen, Sehnen etc. zusammen. Kapha hat die Funktion zu schmieren und sorgt dafür, dass nichts reibt. Außerdem schützt es vor den aggressiven Säften im Körper. Beispielsweise im Magen mit der Magenschleimhaut, damit dieser sich nicht selbst verdaut. Kapha baut den Körper auf und gibt ihm Struktur. Wer also zu viel des Guten auf den Hüften hat – hier ist das Kapha-Prinzip im Spiel.
Kapha hat die Eigenschaften kalt, stabil, schwer, weich, schleimig und süß.
Alles mit der Geschmacksrichtung süß, sauer und salzig verstärkt Kapha. Lebensmittel mit der Geschmacksrichtung bitter, herb und scharf dagegen reduzieren es.
Die obere Körperhälfte ist der Sitz von Kapha. Störungen in diesem Bereich sind besonders in der Nase (Neben- und Stirnhöhlen) bzw. im Brustraum bemerkbar: es bildet sich viel Schleim bzw. dieser wird nicht genügend abtransportiert.
Das Vata-Prinzip
Vata besteht aus den Elementen Luft und Raum. Es hat die Eigenschaften leicht, trocken, kalt, fein.
Alles, was sich bewegt, wird erst durch Vata bewegt, denn sowohl Pitta als auch Kapha sind statischer Natur. Nur durch das aktive, bewegende Vata können sie erst ihre Funktion erfüllen.
Vata ist auch für Wachstum und alle mentalen Prozesse zuständig. Nur durch Vata können wir hören und sprechen, denken, verstehen, begreifen, uns konzentrieren und begeistert wie enthusiastisch sein.
Die Geschmacksrichtungen bitter, herb und scharf verstärken Vata. Reduzierend auf das Vata-Dosha wirkt dagegen süße, saure und salzige Nahrung.
Vata hat seinen Sitz im unteren Verdauungstrakt, im Dickdarm und den Extremitäten. Vata-Störungen äußern sich besonders durch Verdauungsstörungen und viel Luft im Bauch. Störungen des Vata-Dosha sind auch an der Haut sichtbar, sie wird dann trocken, gereizt und juckt.
Hier gebe ich dir nochmal eine Tabelle als Übersicht, welche Geschmacksrichtungen welches Dosha unterstützen und welches Dosha verstärken bzw. stören.
Hier Beispiele für die verschiedenen Geschmacksrichtungen:
Süß: Reis, Süßkartoffeln, Getreide wie Weizen, Dinkel und Hafer sowie Süßungsmittel
Sauer: Joghurt, Zitrone oder Essig, Lassie als Getränk zum Essen
Salzig: Alle Salzarten, Ayurveda bevorzugt Steinsalz zum Würzen
Scharf: Viele Küchengewürze, etwa Pfeffer, Curry, Ingwer und Paprika
Bitter: Verschiedene Gemüse (Spinat, Mangold, Rosenkohl) und Salate (Löwenzahn, Radicchio, Rucola), Obst: Rhabarber
Herb: Gelbwurz, Hülsenfrüchte, vor allem Mungbohnen und manche Gemüsesorten wie Spinat, Kohl, Brokkoli, Chicoree, Fenchel, Spargel, Auberginen, Wirsing und Stangensellerie
Fazit
Bist du ein Pitta-Typ, solltest du auf alles Hitzige verzichten, da das sowieso schon sehr starke Feuer im Körper sonst übermäßig brennt. Also alles Scharfe, was die Säure verstärkt und das Feuer noch mehr zum Brennen bringt, ist abträglich.
Als Kapha-Typ solltest du auf ein Übermaß an Süßem, Saurem und Salzigem verzichten. Alles, was den Wasseranteil in Kapha vermehrt bzw. was schwer ist, macht träge und setzt an.
Da Vata leicht ist, wirkt hier das Gegenteil. Leichte, trockene und kalte Nahrung verstärkt das Vata-Dosha, besänftigend wirkt alles Saure, Süße und Salzige.
Wichtig ist, dass es hier nicht um „entweder – oder“ geht, sondern dass du für dich herausfindest, was dein richtiges Maß ist. Ein bisschen von dem essen, was eigentlich nicht förderlich ist, kann im Rahmen liegen. Horche auf deinen Körper und beobachte, was dir gut tut.
Fleißiges Ausprobieren und gute Beobachtungsgabe wünsche ich dir somit,
herzliche Grüße
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T.M.
an dieser stelle DANKE für ihre gute webstite.. alles sehr schön, einfach dargestellt und erklärt !!!
Susanne Dahl
Vielen Dank, das freut mich sehr!