Ich liebe es, mich schick anzuziehen. Das gilt besonders, wenn ich im Homeoffice arbeite und etwas Wichtiges zu tun habe. Dann dürfen es gerne die roten Pumps und ein Blazer sein. Gut, nicht für die Küche, wenn ich ayurvedische Rezepte ausprobiere. Aber ich vermeide es, während der Arbeitszeit in Hausschuhen zu sein, höchstens in Schuhen, die ich mir extra fürs Haus gekauft habe. Kleider machen schließlich Leute und bestimmen mein Gefühl.
So trenne ich Arbeit und Privates, was sich de facto nicht wirklich trennen lässt. Mein Mann muss dann halt auch mal am feierlich gedeckten Tisch aushalten, dass ich das Essen erst von allen Seiten fotografiere, bevor er es – leicht abgekühlt –endlich verspeisen kann.
Die Trennung beruflich / privat bekomme ich dadurch ganz gut hin, dass ich ein separates Arbeitszimmer habe. Obwohl ich Ordnung und Struktur zu einem großen Anteil mit in die Wiege gelegt bekommen habe, besteht das Aufräumen manchmal einfach im Schließen der Zimmertür.
Besonders, wenn sich die Projekte häufen und ich meine, alle Bücher und Unterlagen gleichzeitig zu brauchen. Irgendwann kommt dann wieder eine Hau-Ruck-Aktion, der Schreibtisch wird geräumt und 200 Mails (vor einer Woche war das Postfach doch noch leer?) werden versorgt.
Eine Ayurveda-Köchin isst immer ayurvedisch, oder? Aber natürlich! 😉 Als Pitta-Vata-Typ kann ich mich schließlich stets darauf berufen, dass Weizen und Nudeln gut für mich sind. Wenn ich alleine bin, kann es auch einmal vorkommen, dass eine Schale mit Nudeln, Pesto und etwas Tomate meinen Schreibtisch ziert und die Bissen abwechselnd mit klugen Gedanken aufgenommen werden.
Dafür kann ich dann auch wieder ganze Menüs kreieren und mit meinen 30 Gewürzen jonglieren. Ich liebe es nämlich, Komplimente für mein Essen zu bekommen, und ich habe ein sehr dankbares Gegenüber, das meine Kompositionen immer mit wohlklingenden Lauten zu schätzen weiß.
Suppen- und Entschlackungstage lege ich gerne ein, sie geben mir eine unglaubliche Energie. Denn ich liebe Ordnung – im Außen wie im Innen. Gerne kann es auch ein ganzer Frühjahrs- oder Herbstputz im Verdauungssystem sein. Wenn Stress ist, verbrenne ich jedoch gefühlt 3000 Kalorien am Tag. Ich versuche immer, diese möglichst gesund aufzufüllen. Obst und Nüsse kann ich in solchen Zeiten in rauen Mengen verspeisen, und Käse und Tofu wandern auch einmal pur in meinen Magen.
Ein Cappuccino am Tag – lecker. Ein Stück Torte – nicht so oft, aber wenn, dann mit sehr viel Genuss.
Und wie war das mit dem Prophet im eigenen Haus? Hab ich da neulich eine große Dose bunte Haribo-Mischung gesehen? Da greife ich zwar definitiv nicht zu, nur wenn mal wieder zu viel Schokolade herumliegt, kann es vorkommen,…
Ich liebe Extreme. Wenn ich etwas tue, dann ganz. Für meine Asienreise musste ich meinen Job selbstverständlich kündigen. Auf ins Ungewisse. Dass ich alleine los reiste und ohne großen Plan, nur mit einem Hin- und Rückflugticket, war das rechte Prickeln für mich.
Auch mit meinem Namen habe ich nicht lange gefackelt. Als ich begann, meinen zweiten Vornamen hübscher zu finden als meinen ersten, habe ich ihn einfach geändert. Es war eine Zeit der Neuorientierung und Umbrüche gewesen, und seit 13 Jahren bin ich nun Susanne statt Heike.
So mutig und entschlossen ich oft bin, so sehr sitzen mir manchmal Paul Perfektion und Rudi Richter auf der Schulter und flüstern im mein Ohr: „das reicht nicht“, „wer will das schon“ und „das genügt ja nie“. Aber ich werde immer besser darin, sie zu entlarven. ICH halte das Steuer in der Hand, und die Bagage kann gerne mitkommen – angeschnallt auf der Rückbank.
Ich starte vieles, habe mich aber auch schon von kleinen Misserfolgen entmutigen lassen. Eine Absage – oh, niemand will mich. Nur zwei Teilnehmer – wohl wenig Interesse. Letztendlich habe ich aber das große Ziel im Herzen, und verfolge es mit ganzer Vehemenz. Ich entlarve mein inneres Team immer mehr und setze Kontrapunkte: noch ein Versuch, und noch eine Wiederholung. Bis zum Sieg.
Manchmal bin ich eher schüchtern. Poste nicht so viel. Bin zurückhaltend. Schreibe neutral und sachlich. Und manchmal traue ich mich einfach. Gehe in Facebook live. Halte kurzfristig ein Webinar. Schreibe einen Artikel wie diesen. Denn: Ich bin nicht perfekt. Aber: ganz einfach ich!
Karin Wess hat mir Ihrem Auftakt zu „Ganz einfach ich“ eine wunderbare Blogparade ins Leben gerufen, der ich mich hiermit anschließe. Mehr auf ihrem Blog oder in den sozialen Medien unter dem Hashtag #ganzeinfachich.
Was macht dich aus? Wie bist du „ganzeinfachich“? Schreibe es mir gerne im Kommentar!
Bildnachweis: © Susanne Dahl
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