Es geht doch nichts über ein Essen, das Körper und Geist erfreut. Für mich hat das ganz viel mit den Gewürzen zu tun, mit denen ich würze. Ich liebe es, Gewürzmischungen zusammen zu stellen, für jedes Essen individuell. Das ist jedoch schon ein gewisser Aufwand. Erstens muss man die Gewürze gut kennen, um zu wissen, was zusammen passt, und zweitens kostet es natürlich etwas Zeit.
In diesem Artikel zeige dir einmal, wie du dir ein Gewürzcurry selbst herstellen kannst. Es ist ganz einfach.
Das Wort Curry
Vorab noch ein kleiner Ausflug zum Wesen des Wortes „Curry“. Ich habe das Wort „Gewürzcurry“ verwendet und möchte es damit vom „Gemüsecurry“ abgrenzen. Das Wort „Curry“ geht nämlich auf den tamilischen Begriff Kari zurück, und heißt Sauce. Gemeint ist damit eine „Sauce“ bzw. ein Eintopf, der mit verschiedenen Gewürzen gekocht wurde. Ein Curry bezeichnet streng genommen das Gericht, die Gewürzmischung ist das Currypulver.
Das Wort „Kari“ lässt sich auch auf den Karibaum zurückführen, das ist der Baum von dem die Curryblätter stammen, die Blätter, die in den meisten Gewürzcurrys enthalten sind.
Currypulver ist nicht gleich Currypulver! Es gibt unzählige Rezepte für die Mischungen. Im Prinzip gibt es so viele Currys wie es Gewürzkombinationen gibt. Im Laufe der Zeit und der Traditionen haben sich einige Rezepturen durchgesetzt. Doch jede asiatische Familie, die mit Currys kocht und jede Firma, die Currys vertreibt, hat ihre ganz eigenen Rezepte.
Wie erstellt man ein Curry?
Man wählt das richtige Verhältnis der Gewürze, mahlt sie und mischt sie zusammen – fertig.
Alternativ kann man ganze Gewürze vor dem Mahlen auch rösten (Pulver sind sehr empfindlich und würden zu schnell verbrennen). Das hat den Vorteil, dass man mit dem Curry auch erst bei Tisch würzen kann.
Ungeröstetes Currypulver röstet man dann beim Kochen leicht in Fett, das ist ein guter Trägerstoff. Es hilft sowohl das Aroma freizulegen, als auch die Wirkstoffe auf eine tiefere Zellebene zu transportieren, was für unsere Gesundheit sehr förderlich ist. Wieviel Currypulver sollte man auf einmal herstellen?
Am besten nur soviel, wie man innerhalb eines Vierteljahres verbrauchen kann. Gerade, wenn man die Gewürze vorab röstet, entfalten sich die Aromastoffe, und sie verfliegen damit sehr schnell.
Ein mildes Gewürzcurry selber machen
Hier habe ich ein Rezept für dich, das du auch auf fertige Gerichte streuen kannst. Zum Beispiel wenn du in der Kantine oder aßerhalb isst und deinem Essen noch den eigenen Pfiff geben möchtest. Oder wenn dein Partner nicht auf Curry steht, du aber nicht in zwei verschiedenen Töpfen kochen möchtest. Dann würze einfach bei Tisch!
Mein Curry besteht aus Ingwer, Koriander, Gelbwurz, Kreuzkümmel, Piment, Chili und Curryblättern.
Das Rezept:
½ TL Ingwer, gemahlen
½ TL Kreuzkümmel, ganz
1 EL Koriander, ganz
¼ TL Chili, gemahlen oder ganz (getrocknet)
¼ TL Piment, ganz
1 EL Gelbwurz, gemahlen
½ TLCurryblätter, ganz
Curryblätter, Chili (falls du ganzen Chili nimmst), Piment und Kreuzkümmel in einer Pfanne nacheinander bei mittlerer Hitze ohne Fett rösten. Am besten in dieser Reihenfolge, da die Curryblätter am empfindlichsten sind und am wenigsten Hitze vertragen. Sobald die Gewürze beginnen, ihren Duft zu verströmen sind sie fertig geröstet.
Dann wird alles gemahlen und mit den restlichen Gewürzen (Inwer- und Gelbwurzpulver) vermischt.
Ich nehme zum Mahlen eine alte Kaffeemühle, die mir seit Jahren beste Dienste leistet. Du kannst dafür auch einen Mörser verwenden.
Nun die Mischung luft- und lichtdicht abfüllen und du hast für die nächsten 3-6 Gerichte genügend Currypulver vorrätig. Wenn es dir schmeckt, kannst du das Rezept beim nächsten Mal ja vervielfältigen. Dies hier ergibt ca. 10 Gramm Pulver.
Jetzt bist du gefragt und vor allen Dingen deine Kreativität. Denn natürlich kannst du das Rezept abwandeln. Das Verhältnis der Gewürze wie auch die Zusammenstellung!
Ein paar Basics zu Gewürzcurrys
Basis bilden in der Regel Gelbwurz und Koriander. Diese sind recht mild und haben keinen so kräftigen Eigengeschmack. Die Menge von Chili, Pfeffer oder Ingwer machen die Schärfe aus. Eigengeschmack geben Gewürze wie Piment, Kreuzkümmel, Bockshornklee, Knoblauch, Kreuzkümmel oder Curryblätter.
Dieses Curry hier ist recht mild und hat (je nachdem, wieviel Chili man verwendet) eine verdauungsanregende, wärmende Wirkung auf den Organismus.
Zu welchen Gerichten passt dieses Curry?
Ich habe es heute Abend in einem Kartoffel-Pastinaken-Eintopf gegessen, mit ein paar Rosinen darin und mit gewürfeltem, gebratenem Räuchertofu. Das war ein leckeres Abendessen, bei dem regnerischen Herbstabend genau richtig. Dieses Curry ist wunderbar für Reis-, Kartoffel- und Gemüsegerichte geeignet.
Hier erhältst du die Gewürze
Ich empfehle, Biogewürze zu bestellen. Diese gibt es bei zum Beispiel bei
Cosmoveda,
Wohlempfinden Pur,
Lebensbaum,
oder in deinem Bioladen / Reformhaus um die Ecke.
Verrate mir doch: Kochst du mit Curry? Hast du schon einmal Mischungen selbst hergestellt oder hast du eine Lieblingsmischung?
Ich grüße dich herzlich,
Susanne
Bildnachweise: © Susanne Dahl
Schreibe einen Kommentar