Ayurveda ist die Lehre vom langen Leben. Was braucht man für ein langes Leben als erstes? Lebendigkeit und Gesundheit. Unsere Lebensenergie ist das, was hier am meisten unterstützt.
Wenn ich durch Supermärkte laufe, wundere ich mich, dass ungefähr die Hälfte aller Regalflächen nichts damit zu tun hat. Weder mit Lebendigkeit, noch mit Gesundheit. Süßigkeiten, Konserven, Tütensuppen, Backmischungen, Fertiggerichte, Tiefkühlkost, Alkohol, etc.
Doch worin steckt Lebendigkeit und Gesundheit? In echter Lebensenergie.
Die Lebensenergie unserer Nahrung
Eigentlich stellt uns Mutter Natur diese zur Verfügung. Das Prana, das in allen Gewächsen steckt, sorgt dafür, dass wir vital und kraftvoll bleiben. Prana bedeutet Lebensenergie. Im Ayurveda gilt solche Nahrung als gesund, die eine Menge Lebensenergie beinhaltet. Lebensenergie ist jene Energie, die ein Blatt auf dem Feld oder eine Frucht am Baum zum Wachsen bringt.
Wenn wir frische Lebensmittel zu uns nehmen, dann nehmen wir direkt das Prana, also diese Lebensenergie in uns auf. Für die Vitalfunktionen unseres Körpers ist dieses Prana essentiell.
Wir können uns physisch von Altem, Abgestandenem oder Industrialisiertem ernähren, aber die feinen Energien erst versorgen uns mit der notwendigen Energie. Nur mit Prana werden auch unsere Nerven, die Psyche, das Bewusstsein oder unsere Herzenergie gestärkt.
Abstriche von der Qualität bedeutet mangelnde Lebensenergie
Leider ist es in unserer Gesellschaft üblich, alles sehr praktisch zu haben, und in der Konsequenz nicht mehr auf die Qualität zu achten.
Was verlieren wir? Die wertvolle Lebensenergie!
Kein Wunder, dass wir immer hektischer und unruhiger werden beziehungsweise manchmal auch einfach dumpf und ausgebrannt. Dass wir essentielle Lebensenergie zu uns nehmen, ist für ein glückliches, gesundes Leben ein absolutes Muss. Da sollte es nichts zu verhandeln geben.
Was leisten wir uns alles im Leben? Kleider, Urlaube, Auto, Restaurantbesuche usw. Heutzutage geben wir jedoch nur noch 14% unseres Gehaltes für Lebensmittel aus, 1950 waren es noch 44%, so laut Statista. Wir sind so reich an allen möglichen Konsumartikeln geworden und sparen so sehr am eigenen Körper!
Eigentlich waren die Bauern Anfang des 20. Jahrhunderts reicher als wir heute. Sie hatten zwar beschränkte Mahlzeiten, je nach dem was die Felder hergaben und das Wetter ermöglichte. Doch es war frische Ware und einen Großteil ihrer Energie und Ressourcen investierten sie in ihre Nahrung. Diese Lebensmittel repräsentierten also einen richtigen Wert.
Vieles von dem, was ich heute in Supermärkten und billigen Restaurants entdecke, ist dagegen wertlos. Degradiert. Es enthält keinerlei Lebensenergie mehr.
Darstellen möchte ich Dir deswegen einmal folgende Grafik:
Die vier Stufen der Nahrung
Ich beginne einmal die äußerste Stufe zu beschreiben, denn diese schleicht sich in immer mehr Küchen ein:
4. Degradierte Nahrung
Diese ist sicherlich am schnellsten zu konsumieren, doch sie enthält keinerlei Lebensenergie mehr. Es ist zwar praktisch, alles soweit wie möglich fertig zu kaufen, doch eines geht verloren: die Frische.
Auch wenn Tiefkühlkost so frisch wie möglich eingefroren wird, durch den Gefrierprozess und das wieder Auftauen leidet die Lebensenergie.
Wir machen uns gar nicht bewusst, was für Stoffe wir alles zu uns nehmen. Da hilft nur eines: die Verpackungsangaben genau zu studieren und sich mit dem Inhalt auseinander zu setzen. Viele Produkte fallen damit schon aus der engeren Wahl heraus.
Leider sind in unserer Nahrung auch viele Stoffe enthalten, die gar nicht deklariert werden müssen, wie zum Beispiel Enzyme, die eingesetzt werden.
3. Industrialisierte Nahrung
Die Industrialisierung und das Transportwesen machen es möglich: alles ist überall verfügbar. Doch tun wir uns keinen Gefallen, wenn wir im Winterhalbjahr Lebensmittel von der Südhalbkugel zu uns nehmen. Sie ist mit einer ganz anderen Energie gewachsen als jene, der wir in unserer Klimazone ausgesetzt sind. Vom ökologischen Fußabdruck dieser Nahrung ganz zu schweigen.
Klar will man nicht den ganzen Winter Kohl und Kürbis essen. Doch das Verhältnis zwischen Nahrung aus dem Ausland und einheimischer Kost muss gesund sein.
Auch ist es praktisch, Pastasauce zu kaufen oder fertige Aufstriche im Glas. Doch schlussendlich fehlt auch hier das Prana, die frische Lebensenergie.
2. Natürliche Nahrung
Diese ist das, was wir üblicherweise essen und essen können bei dem Lebensstil, den wir leben. Wir sollten hier sehr darauf achten, Biolebensmittel zu uns zu nehmen. Je frischer wir einkaufen und je zeitnaher wir die Lebensmittel verarbeiten, umso mehr Lebensenergie nehmen wir zu uns.
Samen und Körner wie Hülsenfrüchte, Kerne usw. enthalten übrigens auch Lebensenergie. Nur wenn man sie kocht und wieder aufwärmt, geht das Prana verloren. Doch Gemüse und Obst, am besten sonnengereift, ist unschlagbar, was das Maß an Lebensenergie anbelangt.
Gifteinsatz auf konventionellen Äckern ist üblich. Aber es bedeutet eben Gift im Boden, Gift in der Luft und damit unkontrollierbar in der Umwelt. Insektenrückgang, Artensterben und belastetes Grundwasser sind die Folge. Billig einkaufen heißt: ein anderer oder etwas anderes bezahlt die Rechnung, wie ich das in im Artikel «Der wahre Preis» beschrieben habe.
Deswegen: Nahrung aus Bioanbau zu kaufen ist in meinen Augen ein Muss. Die Nahrung ist natürlich gewachsen und enthält keinerlei schädliche Rückstände.
1. Nahrung direkt aus der Natur – das ist Lebensenergie pur
Da wir nicht mehr bäuerlich leben, können wir uns in unserer Gesellschaft so kaum noch ernähren. Ein eigener Garten wäre die Voraussetzung oder ein Bauernhof nahe bei. Zeit bräuchten wir dafür ebenfalls mehr, als wir mit Job und Familie in unserem Lebenskonzept zur Verfügung haben.
Doch diese Nahrung, direkt aus der Natur, ist voll von Prana. Das ist echte, frische Lebensenergie.
Meine Empfehlung
Versuche Dich weitgehend, zwischen Stufe 1 und 2 zu bewegen. Lass Stufe 3 die Ausnahme sein und meide Stufe 4.
Dein Körper, Dein Geist und Dein Bewusstsein werden es Dir danken. Deine Gesundheit enthält dadurch wertvolle Unterstützung und das solltest Du Dir wert sein.
Fazit
Sei Dir bewusst, welcher Ebene Deine Lebensmittel entspringen. Verdienen sie wirklich den Namen „Lebens“mittel? Viel Nahrung, die wir zu uns nehmen, ist tote Nahrung. Von Fleisch angefangen über alte oder degradierte Nahrung.
Erhöhe den Grad Deiner eigenen Lebensenergie, indem Du Lebensmittel konsumierst, die auch solche enthält.
Willst Du weiterlesen? Dann empfehle ich Dir meine Artikelserie: Die Quelle Deiner Energie.
Bildnachweis: © Jill Wellington / Pixabay.
Elisabeth
Guten Tag Susanne!
Ja, das ist ein sehr schöner und detaillierter Artikel und in Zeiten unerwarteter Berufsfreistellung durch einen Virus auch eine sehr entspannte Zeit um sich auch einmal Zeit für sich selbst und Wohlbefinden zu nehmen…
Eine Frage stelle ich mir immer wieder: wie deckst du deinen Bedarf in Zeiten wo es praktisch durch die Kälte nur Gemüse und Salate aus dem Gewächshaus gibt? Selbst als Bioware haben diese Pflanzen nie einen Sonnenstrahl gesehen und wir essen und essen und wundern uns wenn wir uns trotzdem müde fühlen.
Können z. B. Rohkostpulver, die verschiedene Pflanzen beinhalten, eine wertige Alternative sein?
Oder andersrum – was empfiehlt Ayurveda in solchen Zeiten – denn diese Ernährung ist bisher das Beste was mir begegnet ist, sofern ich nur wenig Rohkost esse.
Vielen Dank für deine Antwort und die vielen bereichernden Beiträge 🙂
Lg aus Salzburg
Elisabeth
Susanne Dahl
Liebe Elisabeth,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich halte es so, dass ich im Winter auf dem Wochenmarkt die verschiedenen Kohlsorten, Kürbis, Lauch, Rüben und Wurzeln (wie Pastinake, Rote Beete, Kartoffel, Mohrrübe, Steckrübe, Topinambur, Sellerie etc.) kaufe sowie Postelein, Rauke und Feldsalat. Diese Sorten kommen aus dem Lagerhaus bzw. teilweise vom Acker. Das klappt sehr gut und ich finde meinen Speisezettel damit auch recht abwechslungsreich.
Einzig die Übergangszeit Ende März bis Mai ist etwas schwierig, weil da die Lagerware meist schon verbraucht ist und das frische Obst/Gemüse noch nicht geerntet.
Im Sommer dürfen es dann wieder Tomaten, Gurken, Bohnen, Erbsen, Fenchel, Blattsalate etc. sein, und dann erfreue ich mich auch ganz besonders daran.
Zu Rohkostpulver kann ich nichts sagen, damit kenne ich mich nicht aus. Meine Philosophie ist es, immer frisch zu kochen und mich mit dem, was gerade Saison hat, zu versorgen. Auf konzentrierte Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen greife ich persönlich nicht zurück.
Hilft Dir das weiter?
Sei herzlich gegrüßt,
Susanne