Was ist der Unterschied zwischen einer glückseligen Köchin und einer griesgrämigen? – Du wirst es am Essen schmecken!
Essen ist ein Produkt der Liebe. So wie Mutter Natur mit dieser Kraft wunderschöne, leckere Früchte auf den Feldern und den Bäumen kreiert, so können wie daraus genauso ein schmackhaftes Essen zaubern – mit Liebe.
Wenn Du in Liebe kochst, bist Du in Gedanken ganz beim Essen. Deine Aufmerksamkeit weilt im Hier und Jetzt. Du erfreust Dich daran, dass Du Dir, Deinen Freunden und Familienmitgliedern, die Du bekochst, etwas Gutes tust.
Glaube mir, es ist so frappierend, wie das Essen schmeckt, wenn Du in Gedanken dabei bist oder wenn Du geistig abwesend bist, vielleicht sogar mit Sorge und Negativität gefüllt…
Meine persönliche Erfahrung
Eine Geschichte aus meiner eigenen Erfahrung: Seit vielen Jahren gebe ich Kochkurse, ich liebe es. Da wird dem Essen ziemlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ich erkläre meinen Kundinnen die Abläufe, zeige Dinge, wir schnippseln, rühren und würzen gemeinsam, mit Neugier und Hingabe – und am Ende schmeckt das Essen noch viel intensiver und besser, wie wenn ich es alleine koche.
Und neulich ist mir das genaue Gegenteil passiert. Das Essen aus meiner Küche ist in der Regel immer gut und ich habe das Gefühl, ich bin die höchste Genießerin selbst. Doch vor einigen Tagen, da konnte ich es schmecken, dass ich mit meinen Sinnen nicht richtig beim Kochen gewesen war.
Wir hatten Besuch zum Abendessen eingeladen, eine liebe Nachbarin. Ich hatte mittags noch Kekse gegessen und war gar nicht richtig hungrig. Außerdem hatte ich die Zeit etwas vertrödelt und hatte nur noch eine halbe Stunde für die Vorbereitungen.
Etwas missmutig machte ich mich ans Kochen. Es sollte einen indischen Kohltopf geben mit Reis. Und wie meine Stimmung so wurde leider auch das Essen: der Eintopf war verwässert, das Gemüse verkocht, und geschmeckt hat es gerade mittelmäßig… Du siehst, was Deine geistige Einstellung in der Küche bewirken kann!
Doch was bedeutet das eigentlich, mit Liebe kochen? Ich meine das überhaupt nicht im abgedroschenen Sinne. Ich meine diese wahrhafte, aufrichtige Wertschätzung mit all den Werten, die damit verbunden sind. Mein Nachdenken hat eine ganze Reihe solcher Werte hervorgebracht, denn Liebe hat so viele Aspekte, die ich Dir nun einmal vorstellen will.
Elf Facetten der Liebe beim Kochen
1. Wertschätzung
Wertschätzung für die Feldfrüchte, die Sonne, Regen und Wind genossen haben. Die langsam in ihrer Geschwindigkeit gewachsen sind. In denen der Zauber entstanden ist, dass aus einem grünen Stiel eine ganze, farbige Frucht entstanden ist in rot, lila, gelb, orange oder andersfarbig. Süß, herb, bitter, scharf oder sauer.
2. Aufmerksamkeit
Du bist ganz präsent und spürst, was Du brauchst: Welche Zutaten, welche Gewürze gehören noch ins Essen? Welche Bedürfnisse hast Du, und wie kannst Du sie am besten nähren?
3. Wohlwollen
Du schätzt Deinen Körper, so wie Mutter Natur ihn geschaffen hat, und gibst ihm das, was er braucht.
4. Akzeptanz
Du akzeptierst die Dinge, wie sie sind, ja, Du hast auch Akzeptanz für das, was sich in Deinen Küchenschränken befindet. Und Du weißt ja, mit „available love“ kannst Du alles zaubern.
5. Freude
Es ist Dir eine Herzensfreude, Deine Familie oder Freunde zu bekochen, mit Gedanken bist Du bei den guten Wünschen, die das Essen erfüllen soll: gute Energie, das Gute im Menschen nähren, Gesundheit oder Ausgeglichenheit.
6. Spielerische Leichtigkeit
Der Verstand muss gar nicht viel tun, wenn das gegenwärtige Gefühl präsent ist: Fühle einmal, auf was Du Appetit hast, und schon wandern die Zutaten fast von alleine in den Topf. Verabschiede Dich von festen Konzepten, wie Rezepte, die Du nicht kochen kannst, weil nur eine Zutat fehlt. Sei selbst die beste Improvisationsköchin.
7. Dankbarkeit
Das ist zum Beispiel Dankbarkeit für alles, was Dir die Felder und Äcker geschenkt haben. Du musst nicht auf Müllhalden nach Essensresten graben, sondern Dir ist der ganze Reichtum in den Schoß gelegt worden. Du hast eine große Auswahl in den Geschäften und kannst aus dem Vollen schöpfen.
8. Achtsamkeit
Hier und Jetzt findet Leben statt. Du bist inmitten, nämlich dort, wo Du Deine Liebe in all diesen Facetten spüren kannst. Achtsamkeit ist Aufmerksamkeit für das Detail und den Moment.
9. Klarheit
Klarheit ist die Frucht eines reinen Bewusstseins, das nicht durch Negativität getrübt ist. Klarheit lässt die innere Freude und Zufriedenheit durchblitzen.
10. Intuition
Deine Intuition fließt frei und garantiert gutes Gelingen, denn Du bist intensiv mit Deinem Gefühl verbunden.
11. Feinempfinden
Du hast das innere Feinempfinden, sprich die Antennen ausgestreckt, was Dir jetzt gut tut und was Du brauchst.
Auf der tiefsten Ebene genährt sein
Mit Liebe kochen, das ist Freude, Genießen, ich sage immer „available love“ aus dem Küchen- oder Kühlschrank zaubern. Das bedeutet frei übersetzt: mit Liebe aus den vorhandenen Vorräten heraus kreieren.
Es ist so wunderschön, wenn Dich Dein Essen auf der tiefsten Ebene Deiner Seele nährt. Im Ayurveda sagen wir dazu Sattva. Sattva, das ist die Eigenschaft der Harmonie und der Klarheit. Sattvische Kost besteht aus Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst, Milchprodukten, Fetten, Samen und Nüssen. Mit diesem Essen (das frei ist von Tierleid), nährst Du Dich nicht nur physisch, sondern auch emotional, geistig und seelisch.
Die Vorteile von Essen, das Dich wirklich nährt
Du wirst es daran merken, dass Du länger satt bist, dass Deine Energie nach dem Essen schnell sprudelt, dass Du klar und energiegeladen im Kopf bist und vor allem so richtig zufrieden. Kein Suchen, keine Gelüste nach dem Essen. Du verdaust reibungslos und genießt die Pause, bis Du wieder die nächste Mahlzeit einnimmst.
Ja, Du siehst, es geht nicht nur ums satt werden. Es geht ums genährt sein: um Essen für Körper, Geist und Seele.
Kennst Du das? Du gehst unterwegs in ein Restaurant und Dein Magen ist wirklich sehr voll. Aber Du meinst, Du bräuchtest noch einen Kaffee oder etwas Süßes. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Du das Essen nicht gut verdauen kannst oder dass es Dich einfach nicht genährt hat.
Essen, das uns nährt, nährt unsere Sinne, und diese sind es, die uns das Sättigkeits- und Zufriedenheitsgefühl vermitteln.
Manchmal haben wir Hunger, manchmal nur Appetit, manchmal einfach Gelüste. Wenn wir alle Sinne nähren, sind wir auch auf allen Ebenen satt – wir wollen nichts weiter und sind einfach zufrieden.
Mit Liebe gekochtes Essen macht uns zufrieden, denn in ihm ist die gesamte Energie enthalten: Das Gefühl, welches Essen uns gut tut, die richtige Auswahl der Speisen und die Zusammenstellung der Mahlzeit.
Kennst Du das aus eigener Erfahrung, dass aufmerksames, liebevolles Kochen etwas anderes kreiert als achtlose oder sogar hektische Zubereitung?
In diesem Sinne: auf viel Essen in Liebe, das unseren Körper nährt, uns gut tut und Ausgeglichenheit und sprudelnde Energie bringt.
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