Kurkuma ist ein wundervolles Gewürz. Einst als das Safran des armen Mannes bezeichnet, gilt es heute als indisches Gold.
Kurkuma ist ein Rhizom (ein Spross) wie Ingwer, der unterirdisch wächst.
Wie so viele Gewürze im Ayurveda hat es vielfältige Wirkungen. Gelbwurz, wie es auch genannt wird, ist zum Beispiel entzündungshemmend, wirkt gegen Hautunreinheiten, ist vorbeugend wirksam gegen Krebs, Alzheimer und die Parkinson-Erkrankung und beeinflusst unseren Cholesterinspiegel positiv.
Besonders im Darm wirkt Kurkuma sehr positiv. Es regt die Bildung von Magen- und Gallesaft an und fördert die Fettverdauung. Damit kann es vor allem einer verlangsamten Verdauung entgegen wirken und ist auch heilsam bei entzündlichen Darmerkrankungen.
Kurkumin, das leuchtende Gelb
Kurkuma ist äußerst stark färbend! Der Stoff Kurkumin, der darin enthalten ist, hat es in sich. Die Mönche in Asien haben einst ihre Kleidung damit leuchtend gelb eingefärbt.
Bei uns ist es auch ein beliebter Farbstoff, besonders in der Lebensmittelindustrie. Unter dem Namen E100 wird z.B. Käse oder Senf damit eingefärbt.
Besonders die langanhaltende Färbung verlangt äußerste Vorsicht bei der Verarbeitung von Kurkuma. Nimm zum Arbeiten ein großes Brett und schütze besonders beim Verarbeiten von frischem Kurkuma deine Hände. Ziehe dir am besten Handschuhe an. Ich habe ein paar Einweg-Handschuhe in der Küche liegen, die ich nur für Kurkuma verwende. Sie sind schon leuchtend gelb!
Kurkuma in der Küche
Das frische Kurkuma kann wie Ingwer verarbeitet werden. Du kannst es hacken, raspeln oder im Mörser zu einer Paste verreiben.
Kurkuma ist der Stoff, der die indischen Currypulver gelb färbt. Dort darf es in keiner der verschiedenen Gewürzmischungen fehlen.
Kurkuma hat keinen sehr starken Eigengeschmack, frisch schmeckt es noch etwas stärker als getrocknet. Das Pulver hat eher einen erdigen Geschmack.
Da das Kurkumin fett- und nicht wasserlöslich ist, sollte es immer mit etwas Fett verarbeitet und aufgenommen werden.
Kurkuma beim Kochen
Kurkumastücke oder –raspel kannst du zum Kochen in etwas Ghee oder anderem Fett rösten, bevor du Gemüse und heißes Wasser in den Topf gibst. Das Pulver verbrennt sehr schnell, es sollte im heißen Fett nur noch kurz geschwenkt werden.
Kurkuma und seine Wirkungen auf die Doshas
Kurkuma ist bitter, zusammenziehend und scharf. Es wirkt erhöhend auf das Vata-Dosha und vermindernd auf das Kapha- und Pitta-Dosha (ein übermäßiger Verzehr wirkt jedoch auch Pitta-erhöhend).
Kurkuma sogar zum Frühstück
Da ich Kurkuma liebe, darf es in meiner täglichen Küche nicht fehlen. Sogar in mein Frühstücksmüsli hat es Einzug gehalten. Dafür habe ich mir eine süße Currymischung kreiert. Davon gebe ich immer ein Viertel Teelöffel in mein Haferporridge oder über meinen Dinkelbrei.
Süßes Curry
Alles miteinander vermischen und in ein licht- und luftundurchlässiges Gefäß füllen. Diese Menge ist ausreichend für ein paar Wochen. Gemahlene Gewürze sollten nicht so lange aufbewahrt werden. Mische dir darum das Curry in regelmäßigen Abständen frisch. Natürlich kannst du das Mengenverhältnis variieren und andere süßliche Gewürze dazu nehmen wie Piment, Anis, Sternanis oder Fenchelsamen. Kurkuma ist eine kleine Wunderknolle, die es in sich hat. Sie wöchentlich mehrfach oder nach Geschmack auch täglich in den Speiseplan aufzunehmen, beeinflusst unsere Gesundheit sehr positiv. Viel Freude beim Kochen und Verwenden! Nun würde mich noch interessieren: Findet Kurkuma in deiner Küche regelmäßig Verwendung? Nimmst du auch frisches Kurkuma oder verwendest du nur das Pulver? Ich freue mich über einen Kommentar von dir. Alles Liebe
Fazit
SAM
Liebe Susanne,
als ich las, dass Du Kurkuma sogar ins Müsli gibst hats mich ehrlich geschüttelt. Ich habe hier eine kleine Dose gemahlenes Kurkuma stehen, weil ich die „goldene Milch“ ausprobieren wollte. Ich hab es als derartig ekelig empfunden, dass ich es in meinem Versuch spontan in die Spüle gespuckt hab. Es war ja so scharf und bitter und ich hatte etwas liebliches erwartet. Seit diesem Erlebnis, die die Dose nun…aber ich werd aufgrund Deiner Anregung einen neuen Versuch starten. In meinen warmen Frühstücksbrei. Von den Doshas her, wär es richtig für mich (Pitta zuviel Vata zu wenig)
Herzliche Grüße
SAM
Susanne
Liebe SAM,
ich kann mir vorstellen, dass du einfach zu viel genommen hast. Kurkuma ist eben vorwiegend bitter und zusammenziehend. Dazu kommt, dass das Pulver an sich schon sehr stark ist, weil es ja getrocknet ist.
Meine Empfehlung ist, es immer mit anderen Gewürzen zu mischen und sparsam zu dosieren. Wie du an meiner süßen Currymischung siehst, macht Kurkuma nur ⅐ der Menge aus.
Ich hoffe, dass es dir beim nächsten Versuch besser schmeckt.
Herzliche Grüße, Susanne
Antje Klautmann
Liebe Susanne, ich bin auch ein großer Kurkuma Fan und füge dieses schon seit mehreren Jahren meinem Müsli oder Frühstücksbrei zu, häufig auch mit Zimt. Mit Ingwerpulver und Kardamom habe ich es noch nicht probiert. Danke für diese schöne Idee. Um die Bioverfügbarkeit von Kurkuma zu steigern, gebe ich noch etwas Pfeffer dazu, denn das darin enthaltene Piperin, einem sekundären Pflanzenstoff aus schwarzem Pfeffer, erhöht die Wirksamkeit des Curcumins. Danke für deinen schönen Beitrag!
Herzliche Grüße
Antje von Happy Green Living
Susanne
Hallo Antje,
ja, ich habe es schon auf deinem Blog gesehen, dass du auch ein großer Fan von Kurkuma bist.
Du hast recht, die Bioverfügbarkeit, also wieviel der Körper tatsächlich aufnehmen kann, ist entscheidender, als wieviel gegessen (und wieder ausgeschieden) wird.
Zu Piperin, der scharfen Substanz des Pfeffers, habe ich sehr Unterschiedliches gelesen. Auch, dass es ein Mythos sein soll, dass die Aufnahmerate mit Piperin um ein Vielfaches gesteigert wird. Es kann die Aufnahme des Kurkumins im Magen-Darm-Trakt erhöhen, aber nur dadurch, dass die Schleimhaut durch Piperin gereizt wird und das Kurkumin dann besser aufnimmt. Aber ebenso auch andere, vielleicht unerwünschte Stoffe. (Das gilt hauptsächlich für Kapseln, in denen das Kurkumin mit einer hohen Dosis Piperin angeboten wird).
Kurkumin ist eben fett- und nicht wasserlöslich, deswegen wird es im Darm nicht so leicht aufgenommen. Auf jeden Fall ist von daher immer die Verwendung zusammen mit Fett / fetthaltigen Speisen und Getränken zu empfehlen.
Liebe Grüße
Susanne
Christiane Herzog
Hallo Susanne,
Muss ich leider auf Kurkuma verzichten, weil ich Vata-reduzierend essen sollte? Das ist schwierig, weil K. in jedem Curry enthalten ist und ich es auch zum Frühstück im Müsli hatte, wegen der entzündungshemmenden Eigenschaften.
Lieber Gruß Christiane
Susanne Dahl
Hallo Christiane,
verwende Kurkuma nicht zu üppig. Da es sowohl zusammenziehend und bitter als auch erhitzend wirkt, ist es in normaler Dosis kein Problem für Vata.
Herzliche Grüße
Susanne