Kennst du Lassi? Dieses wunderbare Getränk, lecker und gesund zugleich. Du kannst es dir in jeder Geschmacksrichtung zubereiten und es pflegt deinen Darm.
Wahrscheinlich ist dir Mangolassi ein Begriff, das ja über die indischen Restaurants bei uns Verbreitung gefunden hat. Lassi ist nichts anderes als ein Joghurtgetränk. Joghurt wird mit Wasser und Gewürzen, ggf. Fruchtpüree, vermischt.
Warum ist Lassi im Ayurveda so beliebt?
Lassi hat die Eigenschaft, dass es die Vorteile von Joghurt vereint, ohne dessen Nachteile zu verstärken:
Joghurt ist wie gesagt sehr gut für uns, aber in Maßen. Milchsäurebakterien verwandeln die Milch in ein säuerliches Produkt, wie der Name ja suggeriert. Zuviel Säure ist schlecht für uns, sie übersäuert den Körper. In Lassi wird diese Wirkung weitgehend aufgehoben. Indem Joghurt mit Wasser verdünnt wird, eventuell mit süßen Früchten püriert, entsteht ein sehr bekömmliches Produkt.
Im Ayurveda heißt es, dass wir Sauermilchprodukte nur in Maßen zu uns nehmen sollen.
Darum rate ich dir, Lassi auch nicht jeden Tag zu trinken, auch wenn es bekömmlicher als Joghurt ist.
Joghurt und Früchte
Die Basis von Joghurt ist ja Milch. Milch wird im Ayurveda auf keinen Fall mit sauren Früchten kombiniert, da es die Milch schwer verdaulich macht. Es entstehen dann Schlacken und Stoffwechselreste (Ama genannt), die unseren Körper belasten. Das verstopft wiederum die feinen Kanälchen in unserem inneren Kanalsystem, in dem der Körper alle Nährstoffe, Hormone, Stoffwechselprodukte etc. transportiert.
Das ist übrigens auch ein Grund für Allergien, dass die Stoffe in unserem feinen Kanalsystem nicht frei zirkulieren können. Gibt es einen Stau, gibt es diverse Gegenreaktionen des Körpers, die unter anderem aus allergischen Reaktionen bestehen können.
Aus diesem Grund wird im Ayurveda weder Milch noch Joghurt mit sauren Früchten kombiniert. Mango, die ja sehr süß ist, ist zum Beispiel optimal. Du kannst auch eine reife, süße Banane nehmen.
Die Tageszeit ist auch entscheidend
Da Joghurt erstens erhitzend wirkt und zweitens abends nicht mehr so gut verdaulich ist, ist die beste Zeit zum Trinken dafür die Mittagszeit.
Ein Lassi kannst du gut zum Essen reichen, als Ergänzung zum Hauptgericht oder als Nachspeise.
Wichtig ist, dass die Flüssigkeitsmenge bei der Mahlzeit an die Speise angepasst ist. Pass auf, dass du die Magensäfte nicht zu sehr verdünnst, indem du zu viel trinkst. (Es hängt natürlich immer von der Konsistenz der Speise ab). Das würde sonst die Magensäfte schwächen und die Verdauung verlangsamen, was wiederum Ama, die beschriebenen Stoffwechselschlacken, produziert.
Wenigstens in Zimmertemperatur trinken
Es scheint so erfrischend zu sein, ist aber in Wirklichkeit sehr unverträglich: eisgekühlte Getränke. Da der Joghurt in der Regel aus dem Kühlschrank kommt, ist er natürlich sehr kalt. Dem kannst du Abhilfe schaffen, indem du das Lassi mit warmem Wasser zubereitest. Zusammen mit dem kalten Joghurt hast du dann eine gute, zimmerwarme Trinktemperatur. Wärmer darf es natürlich immer gerne sein.
Um es noch einmal zusammen zu fassen:
- Milchsäurebakterien pflegen unsere Darmflora wunderbar
- Nimm Joghurt vorzugsweise mittags zu dir
- Iss nicht jeden Tag Sauermilchprodukte
- Strecke Joghurt mit Wasser zu einem Lassi, das macht ihn bekömmlicher
- Trinke das Lassi wenigstens in Zimmertemperatur
Höchste Qualität
Verwende am besten so frischen Joghurt wie möglich, nimm Biojoghurt bzw. wenn du ihn selbst herstellst verwende dazu Biomilch. Das ist mir sehr wichtig. Ayurveda ist die Wissenschaft vom langen Leben und von der Harmonie des Lebens. Deswegen ist Nachhaltigkeit und gute Qualität immer das oberste Prinzip.
Das Grundrezept für Lassi
Das Grundrezept ist ganz einfach:
Verquirle einen Teil Joghurt mit der 2-4fachen Menge Wasser (oder sogar mehr, wenn du magst). Entweder mit frischen, süßen Früchten pürieren oder nur süßlich oder salzig würzen. Eventuell süßen, mit Zucker, Sirup oder Honig. Verwende die Gewürze, die für deinen Typ vorteilhaft und bekömmlich sind.
Du kannst zum Beispiel ein salziges Lassi aus Steinsalz, Kreuzkümmel und Koriander zubereiten, oder ein süßes Lassi aus Zimt, Kardamom und Ingwer.
Das Lassi süßen
Für Kapha-Typen ist Honig optimal, für Vata- oder Pittatypen eignet sich Zucker (Kokosblütenzucker, Sharkara, Rohrohrzucker oder Vollrohrzucker) oder Sirup (Dicksaft aus Apfel, Birne oder Agave).
Hier habe ich ein feines Rezept für dich, das deinem Lassi gleich eine schöne goldgelbe Farbe verleiht:
Rezept für ein süßes Lassi:
Für 2 Personen
Zutaten
- 150 ml Joghurt
- 250 ml Wasser
- 5 Safranfäden
- 1 Messerspitze Piment gemahlen (1 Pimentkugel)
- 1 Messerspitze Nelken gemahlen (1 Nelke)
- 1 gehäufter Löffel Honig
Zubereitung
Quirle den Joghurt, besonders wenn er stichfest ist, bis er cremig wird. Gieße ihn mit warmem Wasser auf.
Mahle die Gewürze, vermische Lassi, Gewürze und Honig und quirle noch einmal kräftig.
Kurz stehen lassen und noch einmal rühren, dann entfaltet der Safran seine Farbe besonders intensiv.
Hast du Lassi schon einmal selber zubereitet? Oder hast du sogar ein Rezept? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Sei herzlich gegrüßt,
P.S. Wenn du mehr zu ayurvedischer Lebens- und Ernährungsweise wissen möchtest, nutze doch das kostenlose Impulsgespräch bei mir. Du kannst es hier buchen.
Bilder: © Susanne Dahl
Petra Prosoparis
Liebe Susanne,
ich bekomme richtig Lust, wieder mal einen Lassi zu trinken 😉 .
Ich liebe Mango-Lassi <3 Bisher habe ich allerdings kein warmes Wasser dazugegeben, das werde ich ausprobieren!
Auch das Rezept für den süßen Lassi klingt gut. Allerdings habe ich keine Safranfäden. Sind die "nur" für die Farbe oder auch für den Geschmack?
Lieben Dank für Deine tollen Anregungen, Susanne!
Herzensgrüße,
Petra
Susanne
Liebe Petra,
wie schön, dass du auch ein Lassi-Fan bist! Safran schmeckt auch ganz toll im Lassi, er färbt dieses nicht nur. Ich freue mich, dass ich dir ein paar neue Anregungen mitgeben konnte.
Liebe Grüße
Susanne
Nicola Herrmann
Toller Einblick in das Prinzip der Ayurveda. Danke Susanne!
Susanne
Sehr gern, Nicola, ich freue mich, dass es dir gefällt!
Jenny Shead
Hallo Susanne,
so einfach geht das also! Das probiere ich an unserem nächsten „Milchtag“ aus. Bei uns gibt es nur einmal in der Woche Milch und Milchprodukte – aus Respekt vor den Tieren und weil Milch in der Tat nicht so gesund ist, wie es der Mainstream behauptet.
Danke für die vielen spannenden Hintergrund-Infos!
Liebe Grüße!
Jenny
Susanne
Liebe Jenny,
das finde ich sehr verantwortungsvoll, mit Milchprodukten so bewusst umzugehen. Ich für mich habe entschieden, nur vegetarisch zu essen und Milchprodukte nur biologisch, am besten Demeter-Produkte, zu kaufen, weil ich auch Respekt vor den Tieren habe. Danke für deinen Kommentar!
Herzliche Grüße
Susanne