
Der Anlass zu diesem Artikel ist ein nachdenkenswerter. Vorgestern war Erdüberlastungstag.
Es bestürzt mich tief, dass wir unsere Erde auf diese Art und Weise herunterwirtschaften. Erdüberlastungstag bedeutet: für dieses Jahr sind die Ressourcen seit vorgestern aufgebraucht. Das heißt, jetzt käme eigentlich die Null-Diät, Gürtel enger schnallen und fasten.
Aber das tun wir eben nicht. Wir leben weiter, das heißt wir leben jetzt schon von den Ressourcen von einem zukünftigen Jahr. Und zwar nicht vom nächsten, da wir ja schon seit vielen Tagen in der laufenden Erdüberlastung sind. Es ist sind Ressourcen von einem Jahr schon weit in der Zukunft.
Das bedeutet, wir leben auf Pump. Auf Kredit, komplett in den roten Zahlen. Das Gerüst ist so wacklig, dass es schon fast zusammenbricht. Ein Windhauch, und um uns liegen gebrochene Hölzer.
Zusammenbruch heißt für mich: Ein unumkehrbares Ende. Die Katastrophen, die wir aktuell schon haben, kennen wir alle: Verlust der wertvollen Humusschicht auf den Ackerflächen, Unwetter und Hitzeperioden durch den Klimawandel, damit Waldbrände und Einbußen bei Ernten, Erhöhung des Meeresspiegels und damit Überflutungsgefahr für alle Küstenstädte, Artensterben etc. etc.
Ein Teil dieser Ergebnisse sind auch jetzt leider schon unumkehrbar. Keine ausgestorbene Tierart kann wiedererweckt werden. Ökosysteme, die in Jahrtausenden gewachsen sind, sind so nicht wieder herstellbar, vor allem nicht in unserem industriellen Tempo. Menschen, die aufgrund Luftverschmutzung frühzeitig verstarben, können nicht wieder zum Leben erweckt werden.
Damit will ich nicht Miesmacherin sein, sondern ein realistisches Bild der Situation zeichnen. Vor allem will ich Lösungen aufzeigen, es ist mir ein dringendes Herzensanliegen, dass wir anders leben, nämlich
- Selbstverantwortlich
- Bewusst
- Froh
- Mit Respekt
- Mit Toleranz
- Achtsam
- Mit Nachdenken
- Gütig
- Einfach
Neun Ansätze, die wir selbst verwirklichen können
Dies sind gleichzeitig die Werte, die ich persönlich und natürlich auch auf diesem Blog vertrete. Ich möchte Dir zu jedem dieser Werte ein paar Anstöße mitgeben, und hoffe, dass für Dich viele praktische Ideen dabei sind.
- Selbstverantwortlich
Nur wenn Du denkst, dass Du einen Unterschied machst, wirst Du ihn auch machen. Auch wenn Du aktuell nur knapp ein Achtmilliardstel Teil bist, mikroskopisch klein sozusagen, besteht Deine Macht im Handeln.
Denke an das Potenzial, das Du hast, Ideen in die Welt zu setzen. Denke an Dein gesellschaftliches Umfeld, in dem Du inspirieren und Zuspruch leisten kannst. Und denke daran, dass 8 Milliarden mal diese Haltung eben das große Ganze ist. Übernimm Verantwortung, auch etwas als Einzelne*r zu tun und als Erste*r anzufangen, und rede Dich nicht heraus mit: „Die Anderen machen das ja auch nicht“. - Bewusst
Bewusstsein ist die Mutter des Wissens. Kultiviere Dein Bewusstsein, informiere Dich, werde Dir neuer Zusammenhänge bewusst. Lese, schaue Videos und interessante Wissenschaftssendungen. Zu Tierleid, Ressourcenabbau, Arbeitsbedingungen etc. Auch wenn es manchmal schwer ist, weil Du zum Beispiel bestimmte Nahrungsmittel streichen musst, wenn Du ihren Herstellungsprozess kennst, so trage die Konsequenzen Deines Bewusstseins und übernimm Verantwortung. Sei kein blinder Abhängiger Deiner sinnlichen Wünsche. - Froh
Sei froh! Lache, sei heiter und fröhlich. Suche Lösungen im Positiven. Mit Jammern ist niemandem geholfen. Jammern und Missgunst haben genau die Situation mit verursacht, in der wir uns befinden. Eine positive Grundhaltung überzeugt andere, sie steckt an und inspiriert zum Nachmachen. Sein froh über die Lösungen, die Du schon gefunden hast. Freue Dich über jeden Beitrag den Du leistest, sei er noch so klein. Damit stärkst Du Deine geistige Handlungskraft. - Mit Respekt
Respektiere Mensch, Tier und Pflanzenwelt. Wir alle haben ein Recht, hier zu sein. Wir können uns nur so viel Raum nehmen, wie es den Raum anderer nicht einschränkt. Manchmal ist es sogar so, dass wir mehr zurück erhalten, wenn wir anfangs mehr geben.
Vielleicht hast Du ein kleineres kultiviertes Gartenstück, weil Du auf einem Teil eine Wildblumenwiese gedeihen lässt. Doch die Anzahl der Schmetterlinge und Honigbienen, die Wildblumen und Kräuter und der Anblick bunter Blumenvielfalt können wertvoller sein als ein größerer bearbeiteter Garten. - Mit Toleranz
Versuche nicht, Recht zu haben, und Deine Meinung anderen überzustülpen. Toleriere andere Haltungen und versuche, diese Menschen zu verstehen. Handle für Dich und schau, was davon auf Andere ausstrahlt und was nicht. Lass Andere anders sein, auch wenn es nicht Deinen Vorstellungen und Deinem Weltbild entspricht. - Achtsam
Achtsamkeit bedeutet Bedächtigkeit und Wahrnehmung. Einen Film mit 500 Bildern pro Sekunde kannst Du ja auch nicht richtig wahrnehmen, so ist es auch mit unserem Geist: Wenn wir das Tempo drosseln, können wir die einzelnen „Bilder“ sehen. Reduziere die abenteuerliche Geschwindigkeit Deiner Gedanken, Deiner Worte, Deiner Taten und Deiner Ergebnisse. Achtsamkeit ist das Tor, durch das Bewusstsein zu Dir kommt. - Mit Nachdenken
Male Dir Konsequenzen in alle Richtungen aus. „Was passiert, wenn ich dieses Stück Fleisch kaufe? Wie erging es dieser Kuh oder diesem Schwein? Wieviel Geld hat die Näherin von den 4,99 Euro für dieses T-Shirt bekommen? Was passiert, wenn ich mir mehr Dinge kaufe, als ich brauche? Wohin geht der Müll, auch der im gelben Sack?“
Vieles nehmen wir einfach so hin, doch mit Nachdenken werden uns auch die Konsequenzen unserer Handlungen offenbar und wir können Verantwortung dafür übernehmen. - Gütig
Sei gütig, hab ein weites Herz. Nicht nur für andere, auch und vor allem für Dich selbst. Sei gütig zu Dir. Was sind Deine wahren Bedürfnisse? Was macht Dich nachhaltig glücklich? Was macht Dich rundum zufrieden und sorglos? Öffne Dein Herz und hilf, Bedürfnisse zu befriedigen. Überhöhter Konsum tut oft das Gegenteil, er überdeckt unsere wahren Bedürfnisse. Mit Güte kommen wir wieder zu uns selbst und unseren Herzensverlangen zurück. - Einfach
Und schlussendlich: lebe einfach. Du weißt es sowieso: das letzte Hemd hat keine Taschen. Befriedige Deine Bedürfnisse, aber nicht Deine Gier gemäß Mahatma Ghandis Ausspruch: „The earth has enough for everybody’s needs, but not for everybody’s greeds“ (Die Erde hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier).
Verwirkliche Dich, Deine Talente, biete Dienstleistungen an, führe gute Gespräch, höre zu, gib Deine Zeit: Das sind die wirklich wertvollen Dinge, die Dich innerlich erfüllen.
Hier habe ich eine schöne Übersicht mit Affirmationen passend zu den 9 Werten für Dich kreiert. Du kannst Dir diese hier herunterladen oder ins Bild klicken. Der Download ist sofort und ohne E-Mail-Eintragung verfügbar.

Welchen Wert wirst Du für Dich als erstes umsetzen? Was spricht Dich am meisten an?
Ich wünsche uns allen, dass wir achtsamer und behutsamer mit unserem kostbaren Planeten umgehen. Möge die Vernunft siegen und mögen unsere Begierden den wahren Bedürfnissen Platz machen.
Ich grüße Dich von Herzen

Bildquelle © dimitrisvetsikas1969 / Pixabay.com
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