Eine Welt, in der eine gesunde Natur uns alles bereitstellt was wir benötigen. Dies ist meine Vision.
Es ist eine Welt, in der Nahrung einen echten Wert hat. Einerseits bringen wir der Nahrung Wertschätzung entgegen, andererseits sind wir bereit, diesen Wert auch mit einem Gegenwert zu bezahlen.
Wieviel Wertschätzung bringen wir Lebensmitteln überhaupt entgegen?
Der Bioumsatz am gesamten Lebensmittelmarkt betrug 2019 gerade einmal 5,68%. (Quelle: Statista). Das heißt, 94% aller Lebensmittel, die über den Ladentisch gehen, werden noch immer konventionell produziert. In Massentierhaltung oder unter Verwendung von Pestiziden und künstlichen Düngemitteln auf den Äckern.
In der konventionellen Landwirtschaft muss alles einen hohen Ertrag bringen, dazu soll es schnell wachsen und darf möglichst wenig kosten. Nicht Arbeitskräfte sondern weitgehend Maschinen werden eingesetzt, alles ist genormt, damit es sich gut verkauft. Ware zum Beispiel, die krumm und verschrumpelt ist, gelangt nicht in die Supermärkte.
Wieviel Wertschätzung ist das gegenüber der Nahrung? Nahrung, die uns Energie geben, gesund und lebendig erhalten soll!
Heutzutage ist alles billig
Billig, billiger, am billigsten. So funktioniert unsere Welt. Die Discounter unterbieten sich gegenseitig und die Nahrungsmittelindustrie findet immer neue Methoden, Lebensmittel billiger und gleichzeitig attraktiver (und damit künstlicher) für den Gaumen zu produzieren. So umgeben wir uns mit immer mehr Esswaren, die wir nicht brauchen und die unserer Gesundheit abträglich sind.
Was kaufen wir täglich ein?
Ich weiß natürlich nicht, was bei jedem einzelnen Menschen täglich in den Kühlschrank wandert, doch ich sehe, wie viele Regalmeter belegt sind mit Esswaren, die überhaupt keinen Wert für die tägliche Ernährung haben: Süßigkeiten, Alkohol, Konserven und Fertigprodukte.
Viele Genussmittel sind außerdem nur ein kurzer Genuss, denn auf den Verzehr folgt irgendwann mehr oder weniger Leid durch Beeinträchtigung der Gesundheit. Ist es pures Unwissen oder ist unsere Sucht mittlerweile so groß, dass wir diese Dinge kaufen müssen?
Ich persönlich kaufe wenige und ausgewählte Dinge und bin bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen.
„Das ist zu teuer“ höre ich dann oft als Argument, doch schauen wir uns das Wörtchen „teuer“ doch einmal etwas genauer an:
Wieviel kostet das?
Die Herkunft von ‚teuer‘ ist ‚Tiuri‘ (althochdeutsch) = wertvoll, kostbar, lieb, hochgeschätzt.
Beziehungsweise ‚Tiur(e)‘ (mittelhochdeutsch) = von hohem Wert, einen hohen Preis kostend, herrlich, vortrefflich, ausgezeichnet.
Wir haben kein Gefühl für den Wert mehr und alles ist „teuer“! Wer verbindet heute noch „teuer“ mit herrlich, vortrefflich?
Oft kaufen wir zu viele Dinge, investieren in Auto, Möbel, Kleidung und Urlaube. Doch dient das unserer Gesundheit und der Gesundheit der Welt?
Vielleicht merken wir gerade jetzt in der Corona-Krise, wie wenig wir eigentlich an Konsumartikeln brauchen. In der Zeit, wo sie nicht zu Verfügung stehen, vermissen wir sie gar nicht in dem Maße, wie sie uns sonst immer wichtig erschienen.
Ist es seinen Preis wert?
Auch das Wort preiswert hat, wie das Wort teuer, seine Bedeutung gewandelt. Es ist nicht mehr seinen (guten) Preis wert, sondern preiswert heiß heute billig.
Billigen bedeutet hinnehmen, gerade so noch akzeptieren.
Eigentlich deutet alles in der Sprache darauf hin, dass etwas einen Wert haben, also seinen Preis wert sein sollte, und dass einem etwas „teuer“ sein sollte, also von besonderem Wert.
Aber in der Zeit der Massenproduktion verliert alles seinen Wert. Billig ist chic. Billige Supermärkte zwingen die Landwirte, ihre Ware billig zu produzieren. Es leiden dann der Bauer bzw. der Produzent. Hier stimmt in massiver Weise etwas nicht mehr. Unsere Welt ist in meinen Augen wirklich krank, wenn sie sich so verhält.
Die Lösung: Nachhaltige Lebensmittelwirtschaft betreiben
Eine nachhaltige Lebensmittelwirtschaft ist der Ansatz, damit wir alle profitieren:
- Die Natur
- Die Arbeiter*innen auf den Feldern und in der Lebensmittelindustrie
- Wir selbst mit unserem eigenen Körper
Die Natur
Am besten unterstützen wir die Natur, indem wir sie respektieren und wertschätzen. Das bedeutet: ökologisch wirtschaften, keine künstlichen Düngemittel und Pestiziden auf den Feldern und eine nachhaltige und verträgliche Tierhaltung, die das Tierwohl fördert. Das kostet, und es liegt an uns, den Preis zu investieren. Denn alles, was wir tun, um der Natur mehr zu entreißen, als sie uns normalerweise geben würde, ist ein Schuss, der nach hinten losgeht.
Bist Du bereit, etwas mehr Geld für gesündere Lebensmittel auszugeben im Bewusstsein, dass Du damit Dein Wohl und das der Natur mit ihren Pflanzen und Tieren förderst?
Die Arbeiter*innen
Faire Entlohnung ermöglicht langfristig, dass wir gute Leistung erhalten von den Bauern, Bäuerinnen und Arbeiter*innen, denen es damit gut geht, die ihre Versicherungen bezahlen können und die auch morgen noch gut und gerne arbeiten und vor allem dazu in der Lage sind!
Unser eigener Körper
Unsere Gesundheit ist das A&O. Wie sagte Schopenhauer: Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Wie kann es angehen, dass Autos Super tanken, wir in unseren Körper aber billigen „Sprit“ geben. Wo Billiges hineinkommt, kann auch nur Billiges, sprich mangelhafte Energie herauskommen. Dass dabei der Boden für Krankheit genährt wird, muss jedem klar sein.
Essen ist für mich das Wichtigste. Dafür gebe ich weit mehr Geld aus als für alles andere in meinem Haushalt. Die Miete natürlich nicht eingerechnet.
Das alles kostet, doch wer spart, spart am falschen Ende.
Mit Vertrauen und Zufriedenheit benötigen wir weniger
Unsere Bedürfnisse orientieren sich oft nicht an dem, was wir wirklich brauchen, sondern sie verwandeln sich manches Mal in Unersättlichkeit. Oft handeln wir auch angstbasiert (was ist, wenn es morgen nichts mehr gibt?)
Zum Leben an sich braucht es so wenig: Essen, Trinken, Bedeckung für den Körper und eine Stätte, die warm und trocken ist. Wenn wir uns das immer wieder bewusst machen, brauchen wir so viele Dinge einfach gar nicht.
Fazit
Von billigen Lebensmitteln können wir nicht erwarten, dass wir damit in unsere Gesundheit investieren.
Wir können nur dann vollkommen gesund sein, wenn auch das System, in dem wir leben, gesund ist. Gute Gesundheit in einem kranken System kann es nicht geben.
Wie können wir das System unterstützen?
- Für gute Qualität mehr bezahlen.
- Für nicht so wichtige Lebensbereiche weniger Geld ausgeben.
- Für gesundheitsförderliche Lebensmittel gutes Geld ausgeben, das Geld für Genussmittel dagegen einsparen.
Bist Du motiviert, einmal genauer hinzuschauen, wofür Du Dein Geld ausgiebst? Und welche Qualität Deine Lebensmittel haben?
Für eine Welt, die alle Wesen zugleich fördert und uns allen gleichermaßen gut tut.
Sei herzlich gegrüßt,
Deine
Bildquelle: © TanteTati / Pixabay
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