
Hast Du den Sinn des Lebens für Dich gefunden? Ein Sinn, der Dich erfüllt und Dir Freude gibt? Für den es sich zu leben lohnt?
Wie Du vielleicht weißt, praktiziere ich seit 20 Jahren Yoga und beschäftige mich auch viel mit der yogischen Philosophie. Oft habe ich über den Sinn meines Lebens nachgedacht. Durch die Yogapraxis und die heiligen Schriften habe ich außerdem viel darüber gelernt.
Im Yoga gibt es die Bezeichnung Dharma, es kann einerseits Religion heißen, aber auch Aufgabe, Pflicht. Ich für mich definiere es so, dass der Sinn meines Lebens die Aufgabe ist, die ich durch mein Herz spüre. Die Aufgabe, die mein Inneres mir zuträgt. So wie ich es spüre, ist mein Dharma Ayurveda, Yoga und die indische Philosophie weiterzugeben und in der Welt zu verbreiten.
In letzter Zeit habe ich oft mit dieser Aufgabe gehadert und sie hinterfragt, aber auch wenn ich viele Monate müde und erschöpft war, mein Herz hat mir immer die gleiche Antwort gegeben. Vielleicht war ich deswegen so energielos, weil ich dieser Aufgabe nicht genügend gerecht geworden bin? Auf jeden Fall hänge ich sehr an Yoga als tägliche Praxis und an Ayurveda als Weg zur Gesundung. Und dieses beides teile ich weiterhin gerne mit Dir und der Welt, mit der ich verbunden bin.
Aber zurück zum Dharma (erinnere Dich: Aufgabe, Pflicht). Ein Dharma ist allen Menschen gemeinsam, egal wie sie aussehen, wo sie aufwachsen und was sie gelernt haben, und es besteht aus zwei Dingen:
1. Leben schützen
In den vedischen Schriften steht, dass es das oberste Prinzip ist, Leben zu schützen. Diejenigen, die kein Leben geben können, haben auch kein Recht, es zu nehmen. Das bedeutet, nicht zu töten, weder Mensch noch Tier, und damit heißt das, friedvoll zu leben und seinen Speiseplan nicht durch Tiere zu bereichern.
Leben schützen ist aber auch aktiv gemeint: was kannst Du heute tun, um andere zu inspirieren, dies zu leben und um weitere Kreise zu ziehen?
Vielleicht einfach nur im Bekanntenkreis davon zu erzählen? Vielleicht, wie ich, in Social Media oder auf dem Blog davon zu posten? Vielleicht konsequent selbst danach zu leben und mit gutem Beispiel voran zu gehen?
Durch mangelndes Bewusstsein sind wir oft der Meinung, dass alles in Ordnung ist, doch diese unsäglichen Qualen, die wir Tieren zufügen, sind in keinster Weise zu akzeptieren oder zu tolerieren.
Jedes Wesen ist Gottes Geschöpf und nur wir Menschen können uns dessen bewusst sein. Dieses Bewusstsein macht uns zu etwas Besonderem, und deswegen haben wir auch besondere Pflichten im Leben: eben Leben zu schützen, uns pflanzlich zu ernähren, also vegetarisch, und für ein gutes Leben aller Wesen zu sorgen.
Der nächste Punkt, den Sinn Deines Lebens zu leben, also Dein Dharma zu erfüllen, ist folgender:
2. Erkenne Dein wahres Selbst
Wer bist Du?
- Du bist nicht dieser Körper – aber Du hast einen Körper.
- Du bist nicht diese Gedanken – aber Du hast Gedanken.
- Du bist nicht diese Gefühle – aber Du hast Gefühle.
- Du bist auch nicht Dein Ego – aber Du hast ein Ego.
- Und schlussendlich bist Du auch nicht dieser Geist – aber Du hast einen Geist.
Nochmal: wer bist Du denn in Wirklichkeit?
In Wirklichkeit bist Du etwas Reines, Schönes, Glanzvolles, Ewiges und unendlich Glückseliges!
Dieses lichtvolle und göttliche Sein ist Dein Kern. Du bist es! Du nimmst es lediglich nicht wahr, solange Du Dich mit den oberen Punkten definierst: Körper, Gedanken, Gefühle, Ego oder Geist.
Wie kannst Du Dich selbst erkennen? Bringe Deine Gedanken zur Ruhe und reinige Deinen Geist von Negativität. Führe ein gutes Leben, in dem Spiritualität ihren Platz hat. Dann wird Dein wahres Selbst mehr und mehr leuchten.
Erkenne wer Du bist – und schütze das Leben aller! Das ist Deine Aufgabe als Mensch, wie es die Aufgabe aller Menschen ist.
Tue es in Deiner „Sprache“. Damit meine ich, drücke Dich mit Deinen Talenten aus, bringe Deine Vorlieben ins Leben:
Wie kannst Du diesem Dharma gerecht werden?
Jeder von uns wurde an einem anderen Ort geboren, in eine andere Familie hinein, unter verschiedenen Umständen und mit unterschiedlichen Talenten. Der Bergbauer auf den Philippinen hat ein anderes Schicksal als Du, vielleicht als Krankenschwester in Deutschland oder als Architektin in Österreich. Oder als Familienmutter, als Studentin etc.
Lebe den Sinn des Lebens in Form Deiner Talente und Anlagen: in Beziehung zu anderen, beispielsweise durch Musik, durch Wissenschaft, in Form einer Dienstleistung, im Verkauf etc. Ich rede hier nicht von einem hochentwickelten Talent wie Mozart, sondern von ganz gewöhnlichen Anlagen und Vorlieben, die Du in Deinem Alltag lebst.
Fazit
Besinne Dich also auf Deine Aufgabe im Leben: Leben zu schützen und Dich selbst im Kern zu erkennen. Folge dem Pfad Deines Lebens, indem Du Deinen Talenten und Vorlieben Ausdruck verleihst. Das ist der Sinn des Lebens, wie ihn die alten Schriften vermitteln. Gelernt habe ich dies durch meine Meister des Systems «Yoga im täglichen Leben».
Wenn Du diesem Pfad des Dharma folgst, werden innerer Frieden und heitere Gelassenheit zu Deinem wahren Wesen werden.
Ist es leicht?
Nein, gewiss ist es nicht einfach. Jedes Leben hat seine Höhen und Tiefen. Obwohl ich seit 20 Jahren Yoga praktiziere, ist mein Leben auch ein Auf und Ab. Aber manchmal muss man einfach durchhalten, und irgendwann löst sich der Knoten dann.
Gelassenheit, Vertrauen und kontinuierliche Praxis von spirituellen Übungen bringen Dich voran. Schlussendlich siegt das Gute, ganz gemäß dem Motto: „Am Ende wird alles gut, und ist es nicht gut, ist es noch nicht das Ende!
Ich wünsche Dir Freude dabei, Dich bewusst mit Deinen Talenten ins Leben einzubringen und Dein Dharma, wie ich es beschrieben habe, zu leben.
Sei herzlich gegrüßt
Deine

Bildquelle: © Larisa Koshkina / Pixabay
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