Was meinst Du, ist das wahr? Das Leben ist manchmal ein Hamsterrad – alle möglichen Dinge passieren und wir werden oft gebeutelt. Dem Schicksal sind wir insofern ausgeliefert, als wir nie bestimmen können, was wann passiert.
Meine Antwort darauf lautet: Ja und nein.
Zuerst zum Ja: Es ist tatsächlich so, dass wir meist nicht wissen, was geschehen wird. Materielle Verluste, Kündigungen, Trennungen, Krankheiten – ob und wann es uns trifft, ist in der Regel ungewiss. Das Leben ist vergänglich und alles Mögliche kann eintreten.
Doch aus Sicht der fernöstlichen Philosophie haben wir sehr wohl einen Einfluss darauf.
Durch unseren Geist und unsere Worte senden wir bestimmte Dinge aus. Das Gesetzt von Ursache und Wirkung besagt, dass alles eines Tages zu uns zurückkehren wird.
In zwei aufeinander folgenden Blogartikeln will ich Dir zeigen, wie Du mehr Kontrolle und Herrschaft über Dein eigenes Leben bekommst, indem Du voll und ganz die Verantwortung dafür übernimmst. Ich erkläre Dir einige Sachverhalte, sodass Du siehst, dass Du die Steuerfrau oder der Steuermann im Boot Deines Lebens bist – und keine Walnussschale, die von den Stürmen auf dem Meer hin- und hergeschaukelt wird.
Dies ist nun der erste Blogartikel: Im Spiel von Ursache und Wirkung .
Starten wir mit einer universellen Gesetzmäßigkeit:
1.) Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist akkurat – da gibt es kein Verhandeln.
Von diesem Gesetz hast Du bestimmt schon gehört. In der fernöstlichen Philosophie wird es Karma genannt. Das Konzept von Karma ist noch etwas umfangreicher. Heute will ich Dir einfach zeigen, wie auf eine Aktion immer eine Reaktion folgt.
Am einfachsten siehst Du es anhand von Saatgut. Wenn Du Weizen einpflanzt, erntest Du wiederum Weizen. Wenn Du einen Apfelkern einpflanzt, wird ein Apfelbaum daraus und wenn Du Distelsamen in die Erde drückst, wächst garantiert eine Distel hervor.
Das ist unbestreitbar, oder?
Genauso bei Gegenständen. Wirfst Du eine Tonschale herunter, geht sie kaputt. Schrammst Du mit einem Möbelstück an die helle Wand, folgt eine Schleifspur. Wirfst Du einen Stein gegen eine Glasscheibe, ist ein Loch darin.
Auch das ist logisch!
Warum aber können wir das bei persönlichem Verhalten nicht immer sehen?
In einer engen Beziehung ist es sicherlich noch nachvollziehbar. Wenn Du Deine Nachbarin jeden Morgen anlächelst, wenn Du ihr begegnest, wird sie sicherlich auch Dir gegenüber freundlich sein.
Wenn Du jedoch hinter ihrem Rücken über sie lästerst und mit einem schlechten Gewissen an ihr vorbeischleichst, dann gestaltet sich die Beziehung schon ein bisschen komisch. Und wenn Du sie direkt grimmig anschaust, dann wird die Beziehung bestimmt sehr verkorkst.
Stimmst Du mir bis hierher zu? – Ich hoffe, ja.
Nun behaupte ich: Alles, was Du denkst, redest oder tust hat irgendeine Art von Konsequenz. Ganz dem Gesetz von Ursache und Wirkung folgend. Alles, wirklich alles. Denn so ist dieses Universum aufgebaut. Es ist das Universum der Dualität, und darin ist alles miteinander verbunden.
Jetzt höre ich schon Deine Einwände in meinem Ohr: Wie kann es sein, dass ein Typ sein ganzes Leben lang lügt und betrügt, und trotzdem viel Geld verdient? Warum ist jene Frau, die sich auf Kosten anderer bereichert, so erfolreich? Warum verdienen Unternehmen, die in Asien Kleidung menschenunwürdig herstellen lassen, so viel Geld?
Dazu möchte ich zwei Sachen zu sagen:
Zum einen: Wir müssen auch hinter die Kulissen blicken um zu sehen, ob der Schein dem Sein entspricht. Oft sehen wir nur die halbe Wahrheit. Glück mag vorgetäuscht sein, Krankheiten werden verschwiegen und Ängste verheimlicht. Und selbst wenn es nicht so ist: Hat dieser Mensch, der nicht korrekt gehandelt hat, wirklich das Glück auf Ewigkeit gepachtet? Und das Unternehmen seinen Erfolg? Oder kommt der Zeitpunkt, wo die Folgen des Handelns eintreten werden?
2.) Die Zeit richtet alles
Nun kommt eine Prämisse, unter der das Gesetz von Ursache und Wirkung existiert: Es besteht frei von zeitlicher Einschränkung!
Eine Eiche braucht 20 Jahre, bis sie ein stattlicher Baum ist, ein Kind neun Monate, bis es zur Welt kommt und eine Möhre ist in acht Wochen gereift. Alles hat seine Zeit. Auch die Folge von Ursache und Wirkung hat ihre Zeit.
Bei manchen Dingen ist es für uns nicht immer logisch nachvollziehbar, welcher Zeithorizont dahinter steckt. Jemand hat eine schwere Tat begangen – warum scheint alles gut weiterzulaufen und er muss nicht dafür büßen?
Unsere Sichtweise ist falsch
In der westlichen Sichtweise gehen wir meist davon aus, dass mit unserem körperlichen Tod auch unser seelisches Leben zu Ende ist. Das wird in der fernöstlichen Philosophie ganz anders gesehen:
Unsere Seele ist unsterblich! Wenn der Körper, in dem die Seele haust, seinem Lebensende entgegen geht, sucht sich die Seele einen neuen Körper (oder wird erleuchtet, doch das ist ein neues Thema).
Wenn wir dieses Verständnis von Zeit zugrunde legen, dann sehen die Dinge auf einmal ganz anders aus.
Wenn unsere Seele ewig ist, dann müssen wir alle Ursachen und Wirkungen auch über einen größeren Zeitraum betrachten als nur über diese eine Lebenszeit.
Das heiß: Was Du heute erntest, kann seine Ursache in einem Vorleben haben! Was Du heute tust, muss nicht in diesem Leben bereits Konsequenzen haben! Aber in einem späteren mit Sicherheit.
Tatsächlich lehrt uns die fernöstliche Philosophie, dass wir in einem einzigen Leben nur ein kleines Paket all unserer Taten abzuarbeiten haben. Würden die Konsequenzen für alle Taten anstehen, würden wir dies gar nicht verkraften können.
Was ist die Erkenntnis daraus?
Alles, wirklich alles wird gesühnt. Aber wann und wie? Das können wir mit unserem begrenzten Blick oft nicht erkennen.
Doch was ist die Konsequenz?
Willst Du ein gutes gegenwärtiges Leben: Verhalte Dich gut!
Willst Du ein gutes nächstes Leben? Verhalte Dich genauso gut!
Willst Du glücklich sein, auch wenn sich alle Umstände gegen Dich zu verschwören scheinen? Nimm es hingebungsvoll und großmütig hin, als Ernte, die Du einst selbst gesät hast. Bitte das Universum, oder wen auch immer, um Verzeihung, übernimm volle Verantwortung für Dich selbst, lächle trotzdem und mach das Beste aus der Situation. Wie das geht? Das erläutere ich Dir im nächsten Blogartikel.
Zusammenfassung:
Ursache und Wirkung sind die Spielregeln in diesem Universum. Sie sind so akkurat wie ein Schweizer Uhrwerk. Wenn wir verstehen, dass das Leben unserer Seele nicht auf eine körperliche Lebensspanne begrenzt ist, dann verstehen wir, dass jede Ursache, die wir einst gelegt haben und derzeit legen, eine Konsequenz haben wird. Übernehmen wir die volle Verantwortung für uns und unsere Taten, dann können wir Geschehenes bereinigen und gleichzeitig Gutes für die Zukunft tun. Eine konkrete Anleitung, wie das geht habe ich für Dich im Artikel: Im Spiel von Ursache und Wirkung Teil II.
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