Kennst Du den Zustand, dass Du vom Essen aufstehst und richtig gute Laune hast? Dich total wohl fühlst, glücklich bist und Bäume ausreißen möchtest?
Ja, das ist möglich! Es ist keine Fiktion, sondern mein eigenes Erleben. Eigentlich sollte es auch so sein, oder? Du isst, um Energie zu haben und das Essen liefert Dir die Energie, die Du brauchst.
Das Besondere an der ayurvedischen Ernährung ist die Zusammenstellung eines Gerichts. Doch der wahre Kern jeder Speise sind die Gewürze.
Natürlich kommt es ganz darauf an, dass die Auswahl der Lebensmittel überhaupt richtig ist. Hier habe ich einen Blogartikel dazu geschrieben: Welche Lebensmittel sind für welches Dosha gut? Ayurveda betrachtet den Menschen nämlich individuell: So passen für jede Person ganz spezifische Lebensmittel, damit sie sich wohlfühlt.
Auch zum Thema Gewürze ist es für Dich wichtig zu wissen, welche Du gut verträgst. Manche Gewürze stimulieren die Magensäfte gerade richtig für eine bessere Verdauung, andere dagegen überreizen den Magen. Bei manchen Gewürzen gerätst Du in Verzücken, bei anderen dagegen verziehen sich Dir die Mundwinkel. Finde heraus, welche Gewürze Deinem Geschmack und Deiner Gesundheit am besten dienen.
Das Geheimnis der ayurvedischen Ernährung: Die Gewürze
Gewürze sind kleine Kraftkügelchen. In ihnen ist konzentrierte Energie gespeichert. Gewürze wirken von allen Zutaten am intensivsten . Beim Würzen im Ayurveda geht es nicht nur um den Geschmack allein. Ebenso wichtig ist die Wirkung, die die Gewürze auf den Organismus haben.
Die sogenannten Phytonährstoffe, also Stoffe wie enthaltene Säfte, ätherische Öle, Säuren, Alkaloide etc. regen an oder binden, erhöhen das innere Feuer oder kühlen es, bringen in Fluss oder hemmen Ausschüttungen, wirken entzündungshemmend oder antioxidativ. Sie unterstützen unser Immunsystem und regulieren den Blutzuckerspiegel, beruhigen die Nerven oder entspannen unser Verdauungssystem. Und noch vieles, vieles mehr.
Würze regelmäßig und ausreichend
Diese vielfältigen Wirkungen sind der Grund, warum Gewürze regelmäßig in unserem Essen sein sollen: Damit sorgen wir dafür, dass unsere Gesundheit vorbeugend unterstützt wird und heilen uns praktisch selbst.
Auch unsere Nahrung hat diese Wirkungen, aber in schwächerer Form. Wie konzentriert Gewürze sind, siehst Du ja schon an der Menge, in der Du sie verwendest. Du würdest Dir ja nie einen Chili-Brei zubereiten oder eine Kreuzkümmel-Suppe essen. Denn Gewürze sind Beigaben, in der Größenordnung von Teelöffeln.
Eine angemessene Dosis verwenden
Auch wenn ich eben von Gewürz-Beigaben sprach, so sind die Mengen im Ayurveda doch ganz andere als wir es in der westlichen Küche kennen. Bei uns wird noch eine Prise Muskat zugefügt, ein paar Streuer Paprikapulver, mal getrocknete Kräuter oder zwei Lorbeerblätter.
Im Ayurveda kann für ein vier-Personen-Gericht eine Gewürz-Menge bis zu mehreren Teelöffeln in das Essen wandern. Das ist für uns am Anfang sehr ungewohnt.
Doch das ergibt nicht nur einen ausgezeichneten Geschmack, die gesamte Bandbreite der gesundheitlichen Wirkungen kommt zum Tragen: Gute Laune inklusive!
Gute Laune ist Energie im Fluss
Eingangs habe ich es erwähnt: Mein schlagendstes Argument für die Ayurveda-Küche war die gute Laune, die es bei mir ausgelöst hat. Wenn die ‚Ahs‘ und ‚Ohs‘ bei Tisch aus dem Mund kommen. Wenn ich verzückt schwelge. Nach dem Essen eine immense Portion Energie habe. So angeregt bin, dass ein Lächeln in meinem Gesicht sitzt. Glück pur. Und das durch etwas, was ich dreimal täglich tue, nämlich essen! Das ist vorprogrammierte Freude.
Gute Laune ist inneres Entzücken, Energie, die fließt, das richtige Angeregt-Sein, Leichtigkeit im Magen auch mit gestilltem Hunger, ein Verdauungsprozess, der reibungslos abläuft und wirkliches, tiefes Genährt-Sein.
Genährt-Sein heißt Nahrung für Körper, Geist und Seele
Kennst Du seelenloses Essen? Du bist unterwegs, hast Hunger, greifst Dir an einem Schnell-Imbiss eine Portion zu Mittag. Ja, es füllt den Magen. Du bist erstmal satt. Auch wenn eine gewisse Schwere mit auftritt. Aber Deine Seele hat keine Nahrung bekommen! So eine richtig tiefe Sättigung, ein Genährt-Sein auf allen Ebenen, macht sich hier definitiv nicht breit.
Ich fühle mich genährt, wenn körperliche und seelische Befriedung einhergehen. Wenn ich satt bin und glücklich. Wenn das Essen lange anhält. Wenn mein Geist nicht anfängt, nach der nächsten Nahrungsquelle zu suchen, keine Stunde nach der vorangegangenen Mahlzeit.
Gesättigt sein heißt, zwischendurch keinen auftretenden Heißhunger zu bekommen und nicht ständig das Verlangen zu haben, etwas naschen zu müssen. Die ayurvedische Gewürze-Küche nährt auf so einer tiefen Ebene, dass wir richtig zufrieden sind.
Natürlich tragen auch die Liebe in der Zubereitung, die Harmonie, mit der die Speise kreiert wurde und gute, ökologische Lebensmittel einen wesentlichen Teil dazu bei.
Schlussendlich ist es die Ganzheit, die das Essen zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Und – das möchte ich betonen – jeden Tag und in jeder Mahlzeit!
Der Geschmack ist ein Zeichen für die Verträglichkeit
Jetzt magst Du denken: dieses und jenes Gewürz mag ich aber nicht. Dann lass es weg! Dein Geschmacksempfinden für ein Gewürz kommt aus Deinem inneren Feinempfinden. Dieses Feinempfinden signalisiert Dir, ob Dein Körper mit der Zutat etwas anfangen kann oder nicht.
Du hast Deinen eingebauten „Thermostat“ in Dir. Wenn Du ein Gespür für Deinen Körper entwickelst, brauchst Du gar keine Analysen von außen mehr. Du bist die Weisheit selbst, mit etwas Übung kannst Du ganz genau herausfinden, was für Dich gut und gesund ist. (Und ich meine nicht Süchte wie Zuckersucht beispielsweise, die Dir immer noch mehr Kuchen und Schokolade suggerieren will. Ich meine die natürlichen Bedürfnisse eines Körpers, der grundsätzlich im Gleichgewicht ist).
Schreibe einen Kommentar