Ich finde, Öle sind eines der großartigen Produkte der Natur. Ich liebe es, ein reines, schönes Öl auf meiner Haut zu haben. Es fühlt sich an wie eine Kostbarkeit.
Genauso wie unser Körper Fette in der Ernährung braucht, genauso braucht unsere Haut Fett. Wann und wieviel, das ist typabhängig und deswegen von Person zu Person unterschiedlich. Auf was solltest Du achten, wenn Du Öl für Deine Körperpflege einsetzt? Das will ich Dir in diesem Artikel beschreiben.
Beim Verwenden von Öl gibt es ganz allgemeine Kriterien. Deswegen erst einmal etwas zu Ölen an sich.
Drei wichtige Qualitätsmerkmale für gutes Öl
Achte beim Kauf von Öl auf Folgendes:
- Das Öl ist biologisch angebaut.
- Es wurde im Kaltverfahren gepresst (meist steht auf der Flasche „kalt gepresst“).
- Es stammt aus erster Pressung.
1. Öl aus Bioanbau ist gut für Dich und für die Natur
Wenn Du meine Artikel schon länger liest, weist Du, dass ich es immer wieder betone, dass wir Produkte aus biologischem Anbau verwenden sollen. Hättest Du vor 100 Jahren einem Menschen etwas von Bioanbau erzählt, hätte dieser Dich bestimmt komisch angeschaut. Da war gesund und in Einklang mit der Natur ganz normal.
Heutzutage ist das leider anders. Mit dem Aufkommen der Industrialisierung und dem Einzug der Chemie in die Landwirtschaft kamen immer mehr bedenkliche Stoffe auf. Kein Wunder, dass Insekten vernichtet werden, Bienen sterben und seltene Pflanzen nicht überleben bei dem, was alles an „Pflanzenschutz“ auf den Acker kommt: nämlich Unkrautvernichter und künstliche Düngemittel.
All diese bedenklichen Stoffe nehmen Pflanzen auf! Verwendest Du dann ihre Bestandteile, also Stengel, Samen, Blüten, Früchte oder Blätter, so nimmst auch Du diese Stoffe in Deinen Körper auf. Dem Beginn von Allergien und Krankheiten ist damit die Tür geöffnet.
Deswegen: Kaufe ökologisch ein! Tue es für Dich und für die Natur. Nur eine gesunde Natur lässt auch gesunde Produkte wachsen. Wie können wir gesund sein, wenn wir in einem Umfeld leben, das nicht gesund ist? Es gehört zu unserer Verantwortung, durch unseren Konsum die Gesundheit für Menschen, Tiere und die Natur zu fördern.
2. Die kalte Pressung ist für das Öl am schonendsten
Öl ist ein empfindlicher Rohstoff. Wenn Öl unter Einfluss von Wärme gepresst wird, kann es zwar leichter extrahiert werden. Doch dann leiden eben auch die Inhaltsstoffe, insbesondere die im Öl enthaltenen Fettsäuren.
Wenn das Öl kalt gepresst wird, werden seine Bestandteile am besten erhalten. Kaltgepresstes Öl enspricht dem Zustand, in dem es in der Pflanze vorkommt. Damit hast Du exzellente Qualität.
3. Das Öl stammt aus erster Pressung
Bei der ersten Pressung des Öls wird so viel Öl gewonnen, wie der Same oder die Frucht durch einmaliges Pressen leicht abgibt. Man erhält reines Öl, nachdem es gefiltert und von gröberen Frucht-/Samenpartikeln sowie von Schwebestoffen befreit wurde.
Hier ist der Ölgewinnung jedoch eine natürliche Grenze gesetzt. Natürlich erhält man mehr Öl, wenn man die bereits einmal ausgepresste Masse (den sogenannten Trester) noch einmal presst. Meist wird dazu ein chemisches Verfahren angewendet, um noch an den letzten Rest Öl zu kommen. Doch diese eingesetzten chemischen Stoffe müssen mit weiteren chemischen Verfahren wieder aus dem Öl entfernt werden. Hierbei gehen die chemischen Stoffe teilweise ins Öl über. Auserdem verändern diese Verfahren das Öl in seiner Zusammensetzung. Es entspricht nicht mehr dem Öl, das die Pflanze einst erzeugt hat!
Achte also darauf, dass Dein Öl aus erster Pressung stammt.
Öl für Deine Körperpflege
In der Naturkosmetik ist Öl ein wunderbarer Rohstoff. Denn Du musst gar nicht erst aufwändig Produkte mixen, Du kannst Öl auch pur auf die Haut auftragen. Dazu einfach reines Öl auf Dein Gesicht oder Deinen Körper geben. Am besten trägst Du es auf die feuchte Haut auf (dazu die Haut mit etwas Wasser benetzen oder nach dem Duschen nicht abtrocknen, sondern das Wasser nur mit den Händen abstreifen).
Sesamöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl oder Kokosöl zum Beispiel sind tolle Öle. Ein reines Öl ist meiner Meinung nach mehr Wert als ein Produkt, das zwar Öl enthält, aber eben auch eine ganze Menge Problemstoffe, die für den Körper nicht unterstützend sind (zum Beispiel Konservierungsmittel, synthetische Zusatzstoffe, etc.)
Wie findest Du das richtige Öl für Dich heraus?
Öle haben unterschiedliche Eigenschaften. Es gibt schwere und leichte Öle. Kühlende und erhitzende. Sehr nährende und nur leicht pflegende.
Das erste Kriterium ist, ob das Öl Deinen Ayurveda-Typ unterstützt oder nicht.
Das ist insbesondere von Bedeutung, je mehr Fläche Deines Körpers mit dem Öl versorgt wird. Wenn Du zum Beispiel Deinen ganzen Körper einölst oder auch eine Ganzkörpermassage durchführst, dann ist es sehr entscheidend, ob das Öl Deinem Konstitutionstyp entspricht oder nicht.
Beispiel: Du bist ein etwas schwerfälliger Kapha-Typ. Das Kapha-Dosha ist kalt von seiner Eigenschaft her. Würdest Du Dich regelmäßig mit Kokosöl einölen, dann würdest Du Dich wahrscheinlich sehr träge und schwer fühlen, denn Kokosöl ist kühlend. In diesem Fall ist es das falsche Öl. Sesamöl ist hier die bessere Wahl. Für den mit viel Feuer ausgestatteten Pitta-Typen ist Kokosöl dagegen gerade gut.
Auch im Gesicht macht das richtige Öl einen Unterschied. Ein zu schweres, zu nährendes Öl für Deine Haut hinterlässt ein fettiges Gefühl. Ein zu leichtes Öl kann dagegen ein Gefühl von Trockenheit hinterlassen.
Sesamöl wirkt zum Beispiel erhitzend, ist aber auch sehr nährend, Mandelöl und Aprikosenkernöl sind leichter und wirken etwas erwärmend, Sonnenblumenöl kühlt, ebenso wie Kokosöl.
Probiere einmal verschiedene Öle aus, dann wirst Du sehen, was das beste Gefühl für Dich hinterlässt.
Fazit
Benutze Öle von hochwertiger Qualität. Diese bekommst Du im Bioladen, in der Bio-Abteilung des Supermarktes oder der Drogerie.
Im besten Fall verwendest Du solche Öle auch in Deiner Küche. Denn in der Ernährung spielt hochwertiges Fett eine tragende Rolle für die Gesundheit.
Gesunde und gute Lebensmittel sind nicht nur zum Essen gut, sondern auch zur Pflege Deiner Haut. So kann die Haut alle Stoffe absorbieren und sie sind absolut unbedenklich. Denn – die besten Sachen kommen direkt aus der Natur.
Viel Freude beim Einölen und Massieren mit herrlichem, puren Öl!
Bildquellen
Titelbild: Marina Pershina / Pixabay.com
Ölflasche: Marge Nauer / Pixabay.com
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