Die Rote Beete ist für mich eine Wunderknolle. Sie schmeckt so saftig und erdig. Wenn man sie leicht würzt, bildet sie ein wahres Erlebnis für die Geschmacksknospen.
Rote Beete enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe: Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium etc. Dermaßen vitalstoffreich geben sie unserem Immunsystem einen richtigen Kick.
Man kann sie roh essen, z. B. als Salat raspeln und wie den Möhrensalat zubereiten. Am besten raspelt man sie dazu fein, da sie doch sehr hart ist.
Gekocht bekommt sie diesen typisch erdigen Geschmack. Sie kann als ganze Knolle gekocht werden, das dauert dann aber fast eine Stunde. Daraus lässt sich z. B. ein wunderbares Rote-Beete-Carpaccio zubereiten, indem man sie nach dem Erkalten in ganz feine Scheiben schneidet.
Rote Beete ist – rot!
Ja, die lieben Hände sehen danach etwas erschreckend aus. Das Gute ist, die rote Farbe spült sich während des Abwaschens wieder ganz schnell weg, im Gegensatz zu frischer Kurkumawurzel, deren Farbe hartnäckiger an der Haut haften bleibt. Auch unsere Ausscheidungen werden während der nächsten Stunden nach dem Essen rot sein – kein Grund zur Sorge!
Rote Beete im Ayurveda
Rote Beete habe ich schon fertig gekocht und eingeschweißt im Bioladen gesehen. Das mag bequem sein, doch zum Ayurveda passt es nicht. Das Prinzip lautet: frische Lebensenergie aufnehmen. Frische Ware, die bald zubereitet und gleich gegessen wird, enthält das Maximum an Lebensenergie, diese wertvolle, vitale Energie, die unsere Gesundheit fördert. Dazu gehört nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch unsere geistige Klarheit.
Auch eine ganze Knolle kochen bedeutet für mich keinen Aufwand. Ich setze den Topf auf, stelle den Wecker und muss mich eine Stunde lang nicht darum kümmern.
Auf die Doshas wirken Rote Beete Pitta-erhöhend, dagegen reduzieren sie das Vata- und das Kapha-Dosha. Koriander dagegen kühlt und ist ein guter Ausgleich, wenn man trotz Pitta nicht auf dieses Gemüse verzichten möchte.
Rote-Beete-Gemüse
Heute zeige ich Dir, wie man sie als Gemüse zubereitet. Das Kochen der Stücke geht wesentlich schneller als das Kochen einer ganzen Knolle.
Dazu köchle ich die Rote-Beete-Scheiben in etwas Wasser und bereite aus dem Kochwasser eine Sauce zu. Das beste ist, wenn wir das Wasser immer weiter verwenden und nicht wegschütten, da die wasserlöslichen Vitamine darin schwimmen.
Ich würze das Gemüse mit Koriandersamen und Koriandergrün. Koriandergrün ist nicht jedermanns Sache. Als ich es das erste Mal gegessen habe, hatte es für mich einen leicht seifigen Geschmack, heute ist es jedoch aus meiner Küche nicht mehr weg zu denken.
Die Sauce bereite ich als Mehlschwitze zu. Das hat zwei Vorteile: sie wird schön sämig und die Gewürze entfalten ihren Geschmack besonders intensiv, da sie nicht zu lange gekocht wurden.
Rote-Beete-Gemüse
Für 2 Personen
Zutaten
- 2 mittelgroße Rote Beete, ca. 400 g (V- K- P+)
- 150 ml Wasser
- Salz
- 1 TL Ghee oder Pflanzenöl
- 1/2 cm Ingwer
- 1/2 Löffel Koriandersamen, gemahlen (V= K= P-)
- 1 gehäufter TL Mehl
- 1 TL Schmand oder Frischkäse
- Koriandergrün (V= K= P-)
Vorbereitung
Rote Beete schälen, vierteln und in feine Scheiben schneiden – das reduziert die Garzeit.
Während die Rote Beete kocht den Ingwer fein raspeln und den Koriander waschen, die Blätter abzupfen und hacken. Die Koriandersamen mahlen.
Zubereitung
Rote Beete im gesalzenen Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Bei geschlossenem Deckel auf mittlerer Hitze ca. 12 Minuten garen. Sie soll gerade weich werden, so dass sich ihr unnachahmlicher Geschmack entfaltet, aber noch etwas Biss haben.
Das Kochwasser abgiessen und auffangen. Die rote Beete zurück in den Topf geben, damit sie warm bleibt.
Ghee auf mittlerer Stufe erhitzen, den Ingwer etwas rösten. Gemahlenen Koriander zugeben und Mehl unterrühren. Alles kurz rösten, bevor die Flüssigkeit zugegeben wird.
Dann sehr langsam das Rote-Beete-Wasser mit einem Schneebesen einrühren. Je dicker die Masse zu Beginn ist, umso besser lösen sich die Klumpen des Mehls auf. 2 Minuten köcheln lassen. Nach Geschmack noch Salz zufügen. Schmand oder Frischkäse unterrühren. Das leicht Säuerliche ergänzt sich gut im Geschmack und außerdem macht das Weiß eine schön intensive Farbe.
Die Rote Beete in die Sauce geben oder die Sauce getrennt servieren. Mit Koriander oder alternativ Petersilie dekorieren. Dazu passen viele Beilagen wie Reis, Hirse, Quinoa oder auch Kartoffeln.
Welchen Platz hat Rote Beete in Deiner Küche? Ich freue mich über einen Kommentar von Dir!
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Kerstin
Liebe Sunanne,
ein schöner Betrag und Rezept, doch ein Punkt stört mich. Du schreibst frisches Gemüse kaufen, ist auch völlig in Ordnung, doch es gibt zu dieser Jahreszeit keine frische Rote Beete, zu mindest nicht bei mir im Garten. Das frische Gemüse kommt von weit her oder aus dem Glashaus, das ist für mich auch nicht Ayurveda. Schön wäre es wenn wir uns wieder auf heimische und den Jahreszeiten entsprechende Gemüsearten konzentieren würden. Als Alternative sehe ich aber ein gekochte und einlegte Gemüse lieber als importiert.
Gruß Kerstin
Susanne
Liebe Kerstin,
danke für Deinen Kommentar! „Frisch“ kann man so und so betrachten. Exportware und Ware aus dem Glashaus ist für mich natürlich auch nicht optimal unter ayurvedischen Gesichtspunkten. Die Rote Beete, die ich auf dem Markt hole, ist wie Schwarzwurzel, Sellerie, Pastinake oder Möhre Lagerware. Es ist also nicht die frisch geerntete Rote Beete, aber immer noch das „frische“ Gemüse aus dem Lagerhaus, hier aus der Region.
Einkochen oder einlegen ist auch eine gute Variante, um im Winter Gemüse vorrätig zu haben, besonders wenn man viel aus dem Garten erntet. Die frische Lebensenergie ist dort jedoch weniger wie bei frisch zubereiteten Sachen.
Liebe Grüße
Susanne
Christiane von Damaros
Hallo Susanne, liebe Leser,
Ich habe heute 18.2.2021 zwei Knollen Rote Beete aus der Erde geholt. Ich dachte sie hätten den langen Frost nicht überstanden aber sie waren noch frisch und knackig und auch köstlich. Das wollte ich mal für alle die einen Garten haben bekannt machen.
Susanne Dahl
Hallo Christiane,
das ist ja toll! Du wirst sie sicherlich besonders schätzen beim Essen. Viel Freude beim Zubereiten.
Herzliche Grüße, Susanne