Heute ist Wintersonnwende. Sie beschert uns neues Licht. Die Sonne verlässt nun den südlichen Wendekreis und die Tage werden länger. Kannst Du dieses Licht schon sehen? Und auch fühlen – ganz tief in Deinem Inneren?
Das Corona-Jahr hat uns sehr viel abverlangt. Traurigkeit, Existenzängste, Einsamkeit und Verzicht. Für viele Menschen war und ist es eine schwere Zeit.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Eine Seite, die zurzeit gerade sehr unangenehm ist.
Neben dem Wandel – dem Hoch und Tief, dem angenehmen und unangenehmen Aspekt – also allem hin und her in Dualität, gibt es noch eine andere Seite: die der Ganzheit.
Die Einheit hinter der Dualität erkennen
Diese Ganzheit ist jenseits aller Dualität. Es ist der Boden, auf dem alles beruht. Die Einheit.
Stelle Dir eine Medaille vor: auf der einen Seite ist sie geteilt in hell und dunkel, Schönes und Hässliches, Glück und Unglück. Auf der anderen Seite ist sie Ganzheit, Einheit.
Ich habe die beiden Seiten einmal als Yin und Yang und einmal als OM dargestellt.
Yin und Yang kommen aus der taoistischen Philosophie. Sie sind die Metapher dafür, dass sich alles abwechselt. In jedem Positiven liegt der Kern des Negativen und in jedem Negativen der Kern des Positiven.
OM kommt aus der hinduistischen Philosophie. Es ist der Urklang, das höchste Prinzip, die göttliche Einheit.
Wir leben auf der Rückseite dieser Medaille, wenn wir uns immer nur in der Dualität bewegen – sei es im Denken, Fühlen, Reden oder Handeln.
Die Vorderseite ist die Einheit. Nenne es OM, Tao, Gott, den Himmel, den Schöpfer, Buddhanatur, Brahman, Nirvana oder nimm Deinen eigenen Begriff.
Es ist das, was jenseits allem steht.
Warum zeige ich Dir das?
Weil wir uns in dem Augenblick wo wir leiden, ganz auf der dualen Seite der Medaille bewegen.
- Wir vermissen etwas – und bekommen es nicht.
- Wir haben etwas – und sorgen uns vor dessen Verlust.
Das ist kontinuierliches Leiden.
Richte Dich auf das Positive, Schöne aus
Wie gelangst Du nun auf die Ebene der Ganzheit? Der Weg ist:
- Suche in allem das Gute.
- Wenn Dir etwas sehr Leidvolles begegnet: gibt es vielleicht einen tieferen Sinn, der dahinter stehen könnte?
- Schau, ob Du in allem nicht doch etwas Schönes finden kannst, und sei es noch so versteckt.
- Vermagst Du auch im Unangenehmen ein verborgenes Geschenk zu sehen?
Der Punkt ist, dass wir aufhören mit der Welt, wie sie ist, zu hadern, sondern sie ein Stück weit loslassen – und wenn wir einfach nur erkennen, dass die Dualität uns niemals glücklich machen wird, denn es ist immer der Kern der anderen Seite vorhanden (wie im Bild des Yin und Yang).
Wenn wir allem etwas Positives abgewinnen können, und sei es eine Kleinigkeit, werden wir gelassener. Wir gewinnen innere Stärke. Unser Geist wird reiner und klarer, so wie die transzendente Realität, auf der diese ganze Welt basiert. Solch eine Haltung beschert uns inneren Frieden und ein inneres Gefühl, das uns vergängliche Dinge niemals geben können.
Deswegen: richte Dich wenn möglich auf das Sinngebende, Positive bzw. Schöne aus.
Durch Weihnachten können wir uns wieder des Lichtes bewusst werden
Das ist auch das, was Jesus uns beibringen wollte. Die Vollkommenheit hinter allem zu sehen.
Das ist der Ursprung, warum wir Weihnachten feiern: um das eine Licht zu zelebrieren. Jenes Licht, das unsere wahre Natur ist. Das jenseits aller Dualität steht. Das rein, erhaben, wahrhaft und vollkommen ist. Und das wir in unseren Herzen tragen: das eine Seelenlicht. Das gleiche Licht in der ganzen Schöpfung. In allen Menschen, Tieren, Pflanzen und in der unbelebten Materie.
Wenn es Dir nicht so gut geht: denke an die Medaille mit der dualen Seite und der Seite der Einheit. Sieh, ob Du nicht einen Kern an Positivem entdecken kannst. Richte deinen Geist darauf. So lebst Du das Reine, Gute, Schöne, egal in welchen Umständen.
Weihnachten ist das Lichterfest, um dessen wieder bewusst zu werden. Und es ganz und gar zu leben.
Nutze dieses Fest – für Dich, für andere. Teile das Schöne. Sei das Licht, indem Du Dich innerlich auf die Seite des Zuversichtlichen und Vertrauensvollen stellst und den wahren Sinn darin siehst.
So näherst Du Dich innerlich der Seite der Ganzheit, der Vollkommenheit. Du wirst sehen – je öfter Du das tust, umso heller wird Dein Herz.
Und damit Du das gebührend feiern kannst, habe ich noch etwas Leckeres für Dich, ein besonderes Rezept:
Festlicher Gemüsestrudel
Für 4 Personen
Dieser Strudel ist etwas aufwendiger, aber das Ergebnis lohnt sich.
Der Teig
Zutaten
- 200 g Weizen- oder Dinkelmehl 1050
- 6 EL Wasser
- 1 TL Essig
- 50 g Butter
- 1/4 TL Salz
- etw. Butter zum Bestreichen, wenn der Strudel gefüllt ist
Das Grundrezept für den Teig habe ich von der GutenKueche.at. Es ist aus dem Rezept für einen Wiener Apfelstrudel. Wenn Du es süß magst, ist es vielleicht das Richtige für Dich.
Nun stelle ich Dir aber vor, wie mein herzhafter Strudel zubereitet wird.
So wird’s gemacht
- Die Butter schmelzen, das Mehl in eine Schüssel sieben und alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Er soll leicht elastisch sein. Wenn er zu fest ist, noch etwas Wasser zugeben und hinein kneten. Damit sich die Zutaten gut vermischen, kann man ihn auch erst im Mixer mit Knethaken verrühren, dann von Hand zusammen kneten.
- Den Teig in der Wärme ruhen lassen: dazu einen kleinen Topf mit kochendem Wasser ausspülen, abtrocknen und Teigkugel hinein geben, Deckel aufsetzen und 30 Minuten ruhen lassen.
Die Füllung
Zutaten
- 300 g Salzkartoffeln
geschält und gewürfelt
- 1 geh. EL Pinienkerne (alternativ Sonnenblumenkerne oder Mandelstifte)
- 1 TL Ghee oder Olivenöl
- 1 Schalotte
fein gewürfelt - 1 Stange Pippali, gemahlen (alternativ etwas schwarzer Pfeffer und Piment, beides gemahlen)
- 100 g Wirsingblätter
ohne Mittelrippe, in Streifen geschnitten - 5 EL Wasser
- 1 EL Ghee oder Olivenöl
- 300 g gemischte Pilze (Champions, Kräutersaitlinge, Austernseitlinge o.a.)
in ungefähr gleich großen Scheiben
- Salz
- Muskat
So wird’s gemacht
- Kartoffeln in Salzwasser garkochen, abkühlen lassen und mit dem Kartoffelstampfer zerstampfen.
- In der Zwischenzeit die Pinienkerne in einer Pfanne unter Rühren trocken rösten, bis sie braun werden. In eine große Schüssel füllen.
- In der gleichen Pfanne die Zwiebeln in Ghee andünsten, gemahlenen Pippali zufügen, kurz verrühren bis das Aroma verströmt. 5 EL Wasser und die Wirsingstreifen zufügen, Deckel aufsetzen, 2 Minuten kochen. Alles mit in die Schüssel geben.
- In dieser Pfanne noch einmal Ghee erwärmen, die Pilze 1 Minute unter Rühren anbraten, dann Deckel für 3-5 Minuten aufsetzen, bis das Wasser aus den Pilzen austritt.
- Auch diese Zutaten in die Schüssel füllen, ca. 1/2 TL Salz und etwas Muskat zufügen, grob miteinander verkneten, sodass es klumpig wird.
Den Strudel fertigstellen
- Den Teig auf einem bemehlten Küchentuch ausrollen. Er soll ca. 40 x 50 cm groß werden. Vorsichtig rollen, damit der Teig nicht reißt, immer hin- und herrollen, das dauert seine Zeit.
- Die Füllung mit den Händen darauf verstreichen, bis 3 cm zu den Rändern hin.
- Die kurzen Seiten nach innen einklappen, sodass am Rand nichts auslaufen kann.
- Von der langen Seite her nun den Strudel mithilfe des Küchentuches aufrollen.
- Den Strudel mit Butter bestreichen und bei 180 Grad (H) / 200 Grad (E) ca. 45 Minuten backen, bis er eine schöne goldgelbe Farbe hat.
Dazu passt ein schöner Postelein- oder Feldsalat, zum Beispiel mit geraspelter Rote Beete oder auch eine Bechamelsauce.
Genieße den festlichen Schmaus!
Dagmar
Sehr gut der Strudel
Susanne Dahl
Danke Dagmar, das freut mich!