Bei Beilagen denken wir gewöhnlich an Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Doch das ist längst nicht alles, was wir zubereiten können. Die Auswahl ist groß und die Rezeptvariationen sind es auch.
Hier will ich Dir einmal einen Überblick über die verschiedenen Beilagen geben.
Kartoffeln sind so wunderbar erdend und sättigend. Sie haben es in sich, denn sie enthalten viel Stärke. Das macht lange satt, kann aber auch in Hüftgold umschlagen, wenn man zu viel davon isst.
Im Ayurveda wird die Kartoffel als Gemüse betrachtet und nicht als Beilage, denn Kartoffeln verstärken das Tamas Guna (das ist die Eigenschaft schwer und träge). Deswegen ist es gut, sie nur in kleinerer Menge bzw. nur ab und an zu verzehren.
Kartoffeln verstärken das Vata-Dosha und in zu großen Mengen auch das Kapha-Dosha, denn sie sind austrocknend und schwer.
Gut ist es, sie zum Beispiel in einer bunten Gemüsesuppe zu verarbeiten.
Süßkartoffeln sind eine gute Alternative für das Pitta und Vata-Dosha, zumal sie sehr sattvisch sind und all unsere Gewebeschichten (Dhatus) gut nähren. Wie der Name sagt, sind sie süß und kühlend. Aus nachhaltigen Gründen empfiehlt es sich jedoch, auch die Süßkartoffel nicht zu häufig zu essen, denn sie wächst ja nicht bei uns und wird aus wärmeren Ländern importiert.
Getreidealternativen als Beilagen
Wenn wir an eine Weizenbeilage denken, dann kommen uns sicherlich als erstes die klassischen Nudeln in den Sinn. Der Nachteil an Nudeln ist, dass sie ein präpariertes Lebensmittel sind. Das Mehl wird mit Wasser zu einem Teig vermischt und dann getrocknet; damit ist es schon keine frisch zubereitete Speise mehr, wenn wir die Nudeln schließlich bei uns in heißem Wasser garkochen. Sie enthalten weniger Lebensenergie als frisch zubereitete Beilagen.
Natürlich spricht nichts dagegen, ab und an Nudeln zu essen, doch sollten wir dann darauf achten, dass wenigstens die Sauce aus frisch zubereiteten Zutaten besteht.
Wie wäre es einfach mit Küchlein (Bratlingen) aus eingeweichtem und kurz gekochtem Weizenschrot, Graupen als Beilage oder als Basis für einen bunten Salat?
Übrigens: Bulgur und Couscous sind ebenfalls Weizenprodukte. Sie sind vorgekocht (parboiled), damit sie schneller zubereitet werden können. Damit sind sie gemäß Ayurveda auch kein sattvisches Lebensmittel mehr, denn die Lebensenergie von vorkochten Lebensmitteln geht nach dem Kochprozess verloren.
Getreidesorten – eine große Auswahl
In meinem Artikel Die Vorratshaltung in der ayurvedischen Küche habe ich Dir unter anderem einmal eine Übersicht über die verschiedenen Getreidesorten gegeben, die wir sicherlich alle gar nicht so im Blick haben:
Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer, Hirse, Mais und Reis und die sogenannten Pseudogetreide, die zur botanischen Familie der Gräser gehören, Buchweizen, Amarant und Quinoa.
Während die ersten fünf glutenhaltig sind, sind die letzten sechs frei davon.
Weizen und Dinkel kühlen übrigens und sind sehr schwer, Hafer und Reis kühlen auch, sind aber leichter, und Gerste, Roggen, Hirse, Mais, Buchweizen und Quinoa dagegen wärmen unseren Organismus, sie sind leichter verdaulich.
Variiere den Einsatz von Getreide in Deiner Küche
Die verschiedenen Getreidesorten kannst Du
- ganz
- als Flocken
- Schrot
- Griess
- Graupen oder
- Mehl verarbeiten
Hier habe ich ein paar Rezept-Anregungen für Dich:
- Grünkernbratlinge mit Roter Beete, aus gekochtem Grünkern-Schrot (Grünkern ist unreif geernteter, gedarrter Dinkel), hier ist auch noch Tofu mit dabei. Verwende alternativ anderen Getreideschrot.
- Quinoa-Salat, aus Quinoa und Pilzen
- Mediterrane Polenta-Pizza, aus Maisgrieß
- Chinakohl mit Hirse, ein Getreide ganz schlicht als Beilage
- Lauchrisotto, Lauch und Reis in einem Topf gekocht
- Nicht zu vergessen das Brot, das in unserer Kultur ja auch eine wesentliche Beilage ist. Wenn Du geübt bist, kannst Du schöne, fluffige Chapatis zubereiten, einfacher ist sonst das selbst gemachte Ofenbrot. Falls Du viel Zeit hast, kannst Du natürlich auch ein klassisches Hefebrot zubereiten.
- Und natürlich gibt es auch jede Menge Mehlspeisen, Pfannkuchen, Spätzle oder gefüllte Spinattaschen, bei denen Du Gemüse und Getreide zusammen hast
Wenn Du Dir Hülsenfrüchte kochst, kannst Du übrigens auch auf eine klassische Kartoffel- oder Getreidebeilage verzichten, das ist dann eine Mahlzeit mit weniger Kohlenhydraten. Das Sättigungsgefühl hält nicht ganz so lange an, dafür setzt das Essen dann aber auch nicht so schnell an.
Hast Du ein paar Ideen mitgenommen, Deine nächsten Getreidebeilagen zu variieren?
Guten Genuss und viel Lebensenergie wünsche ich Dir!
Herzliche Grüße
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