Erhoffst Du Dir viel vom Leben? Oder nur etwas? Oder bist Du eher der Typ, der das Leben so auf sich zukommen lässt und es nimmt wie es kommt?
Ich glaube die Gesamtheit aller Wesen, Menschen wie Tiere, strebt schlussendlich nach Freude und Liebe. Ich bin überzeugt davon, dass es ein Grundmotiv ist, der Motor hinter unserem Handeln.
Ich glaube auch, wenn wir wahre Freude in unserem Leben erleben wollen, dass wir ein paar Grundregeln kennen sollten, damit sie es leichter hat, bei uns einzuziehen.
In diesem Artikel möchte ich Dir einmal die universelle Gesetzmäßigkeit der Freude nahe bringen, damit Du sie leichter in Dein Leben ziehst.
Die Natur der Freude
Beginnen möchte ich einmal mit der Natur der Freude. Warum rennen wir ihr so hinterher? Weil es wirklich nicht einfach ist, sie in unserem Leben zu behalten! Sie kommt – und geht. Wir haben sie – und können sie doch nicht festhalten, denn sie hat ihren eigenen Willen.
Ja, Du ahnst es schon: das erste Merkmal der Freude ist ihre Vergänglichkeit. So wie die Sonne morgens auf und abends untergeht, so kommt die Freude und verlässt uns wieder.
Wieviel tun wir, um sie festzuhalten. Wieviel Geld geben wir aus, damit es uns gut geht. Kaufen Dinge, unternehmen Sachen, planen schöne Aktivitäten. Doch das Schicksal können wir mit Geld eben nicht bestechen. Irgendwann ist es auch mit der schönsten Freude vorbei, und dann wendet sich das Blatt auf die andere Seite:
Wir können reich sein – und plötzlich verlieren wir unseren Job. Wir mögen glücklich sein, und plötzlich verstirbt jemand, der uns sehr nahe stand. Wir haben alles, was wir brauchen im Leben, und plötzlich kommt ein gesundheitlicher Schicksalsschlag. Wir alle kennen das Auf und Ab.
Wir leben in einer Welt, die vergänglich ist. Alles ist dual: Geburt und Tod, Reichtum und Armut, Glück und Unglück, Gesundheit und Krankheit, Jugend und Alter. Niemand, wirklich niemand, kann sich die schöne, glückliche, einflussreiche und reiche Zukunft bestellen in dieser Welt der Dualität.
Denkst Du jetzt, wenn alles den dualen Gesetzen folgt, dann ist es sowieso egal, wonach Du strebst?
Ja und nein.
Auf jeden Fall macht es Dich glücklicher, wenn Du weißt, dass alles einen endlichen Zeitpunkt hat, und Du es dann entspannt loslassen kannst.
Die Lösung für ein unbeschwertes Leben
Wo mag denn dann das Glück überhaupt noch herkommen? Ganz einfach: das Glück kommt nicht aus der Welt der Dualität, es kommt aus Deinem Innern! Dinge kommen und gehen, genauso wie Menschen, Gefühle, Gedanken oder Einstellungen.
Glücklich wirst Du, wenn Du damit Deinen inneren Frieden findest!
Wir freuen uns über ein wertvolles Geschenk, eine besondere Einladung oder eine schöne Reise. Doch muss die Freude wirklich weg sein, wenn der Gegenstand verschwunden oder die Aktivität vorbei ist?
Die Freude am Sein erlaubt jede Dualität. Die Freude am Haben ist dagegen immer einseitig.
Wie findest Du die Freude am Sein?
Ganz einfach: indem Deine Freude nicht aufhört, wenn sich das Blatt wendet, also wenn die Zeit ihren Lauf nimmt oder die Dinge sich verändern. Wenn Du die innere heitere Gelassenheit bzw. den Gleichmut aufrecht zu erhalten vermagst, auch wenn Du Verlust, Unglück, Armut, Alter oder Krankheit erlebst.
Warum müssen sich Deine Gefühle verändern, wenn sich die Umstände ändern? Deine Gefühle sind ja nicht an die Umstände gekettet.
Wir können unsere eigenen positiven Gefühle erzeugen, auch wenn manche Umstände eine Wucht auf unsere Gefühle haben, dass uns ganz schwindlig wird, und wir dann leicht in die Negativität abdriften. Doch müssen wir dort nicht über Jahre verharren. Sicherlich, jede Emotion hat ihre Phase, gerade Trauer zum Beispiel. Doch irgendwann ist die Zeit reif, wieder Positives an sich heran zu lassen.
Es ist nicht einfach, schöne Gefühle in sich zu kultivieren, aber es ist machbar. Es ist etwas, wozu wir Menschen veranlagt sind. Je öfter wir das übrigens tun, umso leichter fällt es uns.
Das Paradoxe: je weniger Du am Positiven hängst, umso eher bleibt es bei Dir
Oft verlieren wir Dinge wieder, weil wir so sehr daran hängen oder weil wir Furcht haben, dass es uns genommen werden könnte. Furcht ist eine starke Emotion, die sich sehr schnell manifestiert.
Eine innere Haltung des Gleichmuts dagegen ist eine positive Grundhaltung ohne Anhaftung. Mit dieser Einstellung bist Du nicht nur aus dem Gleichmut heraus froh und gelassen, sondern mit dieser positiven Einstellung hast Du dem Leben gegenüber eine offene Einstellung. Wie sagt das Sprichwort so schön? „Wie Du in den Wald hinein rufst, so schallt es zurück“, Du erntest aus dieser Haltung heraus also viel eher Positives im Leben (gerade weil Dein Herz nicht daran hängt).
Lebensfreude in der Yogaphilosophie
In der Yogaphilosophie heißt es übrigens, dass unsere innerste, wahre Natur reine Glückseligkeit ist. Diese Natur ist jenseits der Dualität und leuchtet von innen heraus, unabhängig von jeglichem Haben und Besitz.
Wenn wir uns einfach entschließen, die gelassene Heiterkeit zu bewahren, so sind wir, glaube ich, dieser Glückseligkeit schon ganz schön nahe. Das ist außerdem eine persönliche Vorbeugung gegen Streß, Druck, Anspannung und all den Krankheiten, die damit einhergehen.
Fazit
Hängst Du an etwas in dieser Welt, das auch eine Schattenseite hat, nämlich vergänglich ist, so sind Verlust, Krankheit, Armut, Alter oder Unglück vorprogrammiert, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich das Rad in die andere, unerwünschte Richtung dreht.
Genießt Du dagegen die Dinge, solange sie bei Dir sind, lässt sie aber freien Herzens los, sobald sie sich verabschieden, ohne in einen emotionalen Strudel zu geraten (der vielleicht im schlimmsten Fall Jahre anhalten kann) dann genießt Du im höchsten Maß innere Freiheit. Dann sind die Dinge wie sie sind, sie beeinflussen Dich und Deine Emotionen aber nicht.
Es ist zwar eine Kunst, die Gefühle von der Situation trennen zu können, doch eine erlernbare, und wenn wir sie beherrschen, gewinnen wir eine unglaubliche Freiheit.
Mache Dir immer wieder bewusst: Du hast zwar Gefühle, aber Du bist nicht Deine Gefühle, genauso wenig wie Du Deine Gedanken bist – sie sind lediglich in Dir.
Ich wünsche Dir fröhliches Üben, immer wieder zur (heiteren) Gelassenheit zurückzukehren. Mögest Du aus dieser Seelenruhe viel Kraft schöpfen!
Alles Liebe
Deine
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